LID. Die EU-Agrarminister stimmten an ihrer informellen Tagung im französischen Küstenort Biarritz vom 5. September überein, dass die Vorbehalte der Verbraucher gegenüber der Gentechnologie respektiert, die neuen Möglichkeiten aber nicht rundweg abgelehnt werden könnten. Dies meldete das Agrarische Informations Zentrum AIZ. Frankreich hat in seinem Arbeitspapier dem Einsatz von genetisch veränderten Organismen (GVO) im Food-Bereich eine klare Abfuhr erteilt. Diese Einstellung wurde von mehreren Mitgliedsstaaten, darunter Belgien, den Niederlanden, Deutschland und Großbritannien, kritisiert.
Auch der für Verbraucherfragen zuständige EU-Kommissar David Byrne und Agrarkommissar Franz Fischler halten nichts von einer Negativhaltung zur Gentechnik. "Wir dürfen nicht außer Acht lassen, was die Biotechnologie uns anbieten kann. Wir müssen die wirtschaftlichen und sozialen Aspekte mit einbeziehen", so Fischler. Er kündigte an, im Herbst einen EU-Rechtsrahmen für die Anwendung von Gentechnik in der Landwirtschaft vorzulegen. Die EU-Kommission will ferner eine Studie über die Auswirkungen einer mit Gentechnik arbeitenden Landwirtschaft auf dem traditionellen Agrarsektor untersuchen.
Mediendienst Nr. 2481 vom 07. September 2000