Die Walliser Früchte sind als erste bereits auf dem Markt, ihnen folgen nun schrittweise die Erträge aus dem Kanton Thurgau und aus dem Mittelland. Für die 23. Woche meldet der Schweizerische Obstverband (SOV) einen Tagesertrag von 150 bis 200 Tonnen. In der Woche nach Pfingsten wurden 759 t geerntet (Vorjahreswoche 620 t). Bis Ende der 22. Woche wurden bisher total 982 t geerntet, das sind über 40 Prozent weniger als in der entsprechenden Periode des Vorjahres. Der Verkaufspreis für ein Gebinde zu 500 Gramm beträgt Fr. 3.10, doch erste Aktionen sind bereits angelaufen.
Das Warten hat sich gelohnt
Die Konkurrenz aus Norditalien und Frankreich wird seit Mitte Mai mit Schutzzöllen ausserhalb der Grenzen gehalten, so dass die einheimischen Beeren die Regale in den Läden und auf den Märkten füllen. Je frischer die Erdbeeren sind, desto besser sind Aroma und Geschmack. Die inländischen Beeren sind nicht auf Transportfestigkeit getrimmt wie die hartschaligen kalifornischen oder spanischen Sorten. Dank des kurzen Transportweges zu den Konsumentinnen und Konsumenten verfügen die inländischen Erdbeeren über einen intensiven Geschmack. 72 % der Schweizer Erdbeeren stammen aus der umweltschonenden Integrierten Produktion (IP).
Die Verspätung von gut einer Woche hängt mit der dem allgemeinen Vegetationsrückstand zusammen. Das Wetter um die Pfingstzeit begünstigte den Wuchs aber; Regenwetter verunmöglicht die Reifung der Beeren nicht, wie vielerorts geglaubt wird. Für die Ernte braucht es jetzt allerdings trockenes Wetter.
Wiederholt sich das gute Vorjahresergebnis?
Die Produzenten erwarten aufgrund des bisherigen Verlaufs eine hohe Ernte. Sie erhoffen sich heuer ein ähnlich gutes Ergebnis wie im Vorjahr. Die Ernte betrug damals 5582,5 Tonnen. Dies ist über ein Zehntel mehr als die Produzenten im Durchschnitt verkaufen. Die meisten Erdbeeren stammen aus dem Wallis; 1995 kam ein Drittel des schweizerischen Ertrages aus diesem Kanton. Es folgte der Thurgau mit rund 20%, der Kanton Bern mit knapp 10% und die Kantone Zürich (8,5%), Luzern (6,7%) und Waadt (4,7%).
Die knapp 1300 Schweizer Betriebe bewirtschaften eine Fläche von 428 Hektaren. Sie pflanzen heute Sorten wie Elsanta, Elvira und Grenda. Im Wallis wird die Sorte Marmalada bevorzugt. Um Krankheiten vorzubeugen, werden die Sorten nur ein Jahr lang eingesetzt. LID