Der durchschnittliche Schweizer benötigt rund fünf globale Hektaren, um nach seinem gewohnten Standard zu leben. Würde die gesamte Weltbevölkerung so leben, dann müsste die Erde 2,82 Mal grösser sein, um allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Der globale Durchschnitt liegt bei 1,52 Erden und 2,7 globalen Hektaren pro Person. Das zeigt der Living Planet Report 2012 des WWF, der sich unter anderem auf den ökologischen Fussabdruck konzentriert (siehe Kasten).
Weltweit steht die Schweiz damit auf Rang 21. Die Rangliste verdeutlicht, dass mehr Wohlstand auch zu einem grösseren Fussabdruck führt. So braucht ein Bewohner Katars 11,68 globale Hektaren, also mehr als doppelt so viel wie ein Schweizer. Mehr als 6,5 Erden wären nötig, wenn alle nach dem katarischen Standard leben würden. Es folgen mit Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten ebenfalls reiche arabische Golfstaaten. Ganz hinten in der Rangliste finden sich von Armut geprägte Staaten resp. Gebiete. Das Schlusslicht bildet das Palästinensische Territorium, wo eine Person gerade mal 0,46 globale Hektaren benötigt, 0,26 Erden wären da nur nötig. Knapp davor liegen mit Ost-Timor, Afghanistan und Haiti ebenfalls von Armut und Unruhen geprägte Länder. Es ist anzunehmen, dass auch dort der Fussabdruck deutlich höher wäre, wenn ein anderer Konsum oder eine andere Lebensweise überhaupt möglich wären.
Der ökologische Fussabdruck
Der ökologische Fussabdruck ist die Erdfläche, die nötig ist, um den Lebensstandard einer Person oder Population zu gewährleisten. Zur Berechnung einbezogen werden dabei sechs Bereiche:
Die Energiefläche repräsentiert die Waldfläche, die benötigt wird, um die verursachten CO2-Emissionen zu kompensieren.
Das Ackerland stellt die Fläche dar, die gebraucht wird, um die pflanzlichen Nahrungsmittel inkl. Tierfutter anzubauen.
Das Weideland ist die Fläche, die zur Viehzucht für den Konsum von Fleisch oder Milchprodukten aber auch Kleidung wie Wolle benötigt wird.
Der Wald repräsentiert die Fläche, die benötigt wird, um Holzprodukte herzustellen.
Das Bebaute Land gibt die Fläche wieder, die für Infrastruktur wie Wohnung, Transport etc. benötigt wird.
Der letzte mit einbezogene Bereich betrifft die Fischgründe.
Für den steigenden globalen Fussabdruck ist insbesondere die stark wachsende Weltbevölkerung verantwortlich, zudem auch veränderte Konsumgewohnheiten.
Düstere Aussichten
Vor allem die steigende Weltbevölkerung lässt den Fussabdruck nach wie vor steigen. Auch veränderte Konsumgewohnheiten und Lebensweisen in Schwellenländern tragen dazu bei. Laut WWF braucht die Menschheit bereits 2030 doppelt so viel Fläche wie heute, wenn alles so weiterläuft wie aktuell. 2050 würden nach diesem Szenario gar drei Erden gebraucht, um die jährlich verbrauchten Ressourcen im selben Zeitraum wieder zu schaffen.
Der vollständige Living Planet Report und Informationen zum ökologischen Fussabdruck gibt es beim WWF unter: bit.ly/JoRbZx
