LID. Schweinefleisch kann auch ohne Kastration gut sein. Dies sagten Konsumentinnen und Konsumenten, die Jungeberfleisch assen. Sie äusserten sich positiv über die Qualität des Fleisches, das im Rahmen des kagfreiland-Projekts "Eber statt Kastraten" produziert wurde. Vielfach heisst es, dass Fleisch von unkastrierten Schweinen stinke. Im Rahmen des kagfreiland-Projekt soll eine Produktionstechnik gefunden werden, mit welcher der unangenehme Geruch des Fleisches von unkastrierten Schweinen vermieden werden kann. Zudem soll den Tieren die Tortur der Kastration künftig erspart werden, wie die Nutztierschutzorganisation bei der Vorstellung der ersten Resultate am 7. August mitteilte. Um der Ebermast zum Durchbruch zu verhelfen, braucht es aber ein objektives Testverfahren für die Schlachtkörper. Auf sieben kagfreiland-Betrieben wurden 39 Jungeber mit speziellem Futter gemästet. Sie wuchsen schneller als kastrierte Schweine – eine laut Projektleiter Hans-Georg Kessler bekannte Erfahrung bei der Ebermast. Geschlachtet wurden die Tiere vor der Geschlechtsreife, nach 170 Tagen. "Stinker" wurden bei den Kochtests der Fettproben keine gefunden.
Mediendienst Nr. 2528 vom 09. August 2001