rp. Die Ernte der Frühkartoffeln in der Schweiz kommt voran. Anfang Juni konnten bedeutende Mengen gegraben werden. Im Tessin sind rund 40 Prozent und im Kanton Waadt fast drei Viertel der unter Folien produzierten Ware gegraben worden. In diesen Regionen können auch bald die ersten Felder der Freiland-Frühkartoffeln geerntet werden. Im Rheintal und im Aargau werden wegen der Überschwemmungen einige Ausfälle gemeldet.
Laut Angaben der Schweizerischen Kartoffelkommission (SKK) können die ersten Kartoffeln der Sorte Charlotte geerntet werden, sobald sie die nötige Reife erreicht haben und den Qualitätsanforderungen entsprechen. Charlotte-Kartoffeln kommen nur auf den Markt, wenn sie einen Stärkegehalt von mindestens 10 Prozent aufweisen. Die Marktsituation bei den Frühkartoffeln wird in der Branche als „noch gesund“ bezeichnet. Die Aktionen an der Verkaufsfront konnten allerdings die Erwartungen der Produzenten bisher nicht ganz erfüllen.
Beim Gemüse ist die Inlandproduktion nach wie vor nicht in der Lage, den Bedarf ganz zu decken. Diese gegenüber dem Juni anderer Jahre stark abweichende Situation ist auf die Witterung zurückzuführen. Nicht nur leiden Kulturen unter dem vielen Bodenwasser, auch zahlreiche Pflege- und Erntearbeiten sind nicht oder nur unter erschwerten Bedingungen möglich. Die hohe Luftfeuchtigkeit begünstigt das Auftreten von Krankheiten, vorwiegend von Pilzkrankheiten. Die starken Böen und Gewitterregen beschädigen vor allem die zarten Salat- und Spinatblätter.
Von den typischen Sommergemüsen kommen zwar immer etwas mehr auf den Markt, doch ist bei den Tomaten noch keine Vollversorgung erreicht, und bei Zucchetti und Auberginen ist das Angebot immer noch knapp. Verzögert kommt auch die Zwiebelernte in Gang. Bei den Karotten dagegen rechnet man ab nächster Woche mit Vollversorgung durch Inlandware.
Zu Ende geht allmählich die Rhabarber-Saison. Dafür sind Kefen und Erbsen im Kommen: Ab nächster Woche werden grössere Mengen erwartet.
Konsumenten haben weiterhin grosse Lust auf Äpfel
Der verbleibende Lagerbestand an Tafeläpfeln aus der letztjährigen Ernte hat im vergangenen Mai um 8,984 Tonnen abgenommen. Es wurden somit rund 1,800 Tonnen mehr verkauft als im Mai des Vorjahres. Beim Schweizerischen Obstverband (SOV) bezeichnet man den Mai-Absatz denn auch als ausgezeichnet. Von den fast 9,000 Tonnen im Wonnemonat verkauften Äpfel wurden rund 500 Tonnen exportiert.
Der gesamte verbleibende Lagerbestand aus der Grossernte 1998 betrug Ende Mai noch 14,149 Tonnen. Das ist zwar immer noch viel, doch sei die Menge erstmals unter das Vergleichsergebnis der Kampagne 1996/97 gefallen, zeigt sich der SOV befriedigt. Das Sortiment ist mit den Hauptsorten Golden Delicious, Maigold, Jonagold und Idared für diesen Zeitpunkt des Jahres immer noch breit, und die Qualität der Früchte gilt als ausgezeichnet.