Vor ein paar Jahrhunderten war die Kartoffel in Europa völlig unbekannt, heute ist sie von unseren Menüplänen nicht mehr wegzudenken: Die elementare Knolle begegnet uns fast täglich, als Salz- oder Bratkartoffeln, als Gschwellti, als Kartoffelstock, Pommes frites, Rösti, Gratin, Gnocchi, Salat oder Chips.
Europäische Skepsis
Egal, wie die Kartoffel zubereitet wird, wichtig ist immer, dass sie gegart wird. Denn im rohen Zustand kann sie das Gift Solanin enthalten, das an grünen Stellen erkennbar ist. Das ist auch der Grund, weshalb die Kartoffel sich in Europa erst Mitte des 18. Jahrhunderts durchsetzte, obschon sie die spanischen Eroberer schon 200 Jahre vorher aus Südamerika mitgebracht hatten. Darüber, ob sie gesund sei oder nicht, gab es unter den Gelehrten einen langen und erbitterten Streit.
Ihren Siegeszug verdankte die Kartoffel schliesslich den Hungersnöten im 18. Jahrhundert. Denn obwohl sie den Bauern mehr Arbeit gab als das Getreide, obwohl sie mehr Dünger brauchte und auch die mittelalterliche Dreifelderwirtschaft über den Haufen warf, erkannte man letztlich, dass sie ein wirkungsvoller Sattmacher war.
Schnitz und Drunder
Für 4 Personen
300 g geräuchter Magerspeck
125 g gedörrte Apfelschnitze
6 kleine Kartoffeln, in Stücke geschnitten
20 g Butter
Salz
1 TL Zucker
Den Speck mit Wasser zum Kochen bringen. Das Wasser nach 10 Minuten wechseln.
Die Apfelschnitze in lauwarmem Wasser abspülen, zum Speck geben und 40 Minuten zugedeckt bei kleiner Hitze mitköcheln.
Die Kartoffelstücke beigeben und 15-20 Minuten weichkochen.
Butter beigeben, mit Salz und Zucker würzen, umrühren.
Speck in Tranchen schneiden und zu den Kartoffeln geben.
Quelle: www.swissmilk.ch/rezepte
Für jedes Gericht die passende Sorte
In der Schweiz werden rund dreissig verschiedene Kartoffelsorten im grossen Stil angebaut. Dazu kommen alte oder regionale Spezialsorten. Die Kartoffelsorten unterscheiden sich nach Verwendungszweck und nach Anfälligkeit gegen Krankheiten oder Schädlinge. Für die Konsumenten entscheidend ist die Kochfestigkeit, die auf den Verpackungen meistens vermerkt ist: Mehlig-kochende Sorten haben viel Stärke und eignen sich für Kartoffelstock, Pommes frites, Ofenkartoffeln oder Gnocchi oder Gratin. Festkochende Sorten sind ideal für Kartoffelsalat, Gschwellti, Bratkartoffeln oder Rösti.
Kartoffeln sind kalorienarm, enthalten wenig Fett, aber viel hochwertiges Eiweiss sowie Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Kalium, Magnesium oder Kupfer und auch Vitamin C.
Weitere Infos auf www.kartoffel.ch
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Tipp der Woche
Mit Kartoffeln kann man auch putzen. Spiegel oder Chromstahlflächen werden sauber, wenn man sie mit der Schnittfläche einer halbierten Kartoffel einreibt. Mit Wasser abspülen und trockenreiben. Auch Thermoskannen lassen sich mit Kartoffeln reinigen: Eine Kartoffel in kleine Stücke schneiden, in die Kanne geben, gut schütteln und dann gut ausspülen.