LID. In Deutschland wurde mit Nitrofen belastetes Getreide auch in konventionellem Futter gefunden. In einer von zehn amtlichen Proben bei Weizen in einem Werk in Mecklenburg-Vorpommern, das konventionelles Futter herstellt, seien erhöhte Werte des krebserregenden Pflanzengiftes gemessen worden, sagte Agrar-Staatssekretär Matthias Berninger gemäss der Nachrichtenagentur SDA am Mittwoch, 12. Juni im Bundestag. Bis dahin hatten sich die Funde von Nitrofen auf Öko-Futter und ökologische Lebensmittel beschränkt. Das zuständige Ministerium für Verbraucherschutz und Landwirtschaft teilte mit, dass das belastete Getreide ebenfalls aus der Lagerhalle in Malchin stammt. Gemäss den derzeitigen Erkenntnissen ist dies die einzige Quelle von mit Nitrofen verseuchtem Futter. Das Getreide wurde in 50,000 Tonnen konventionelles Futter gemischt. In Mecklenburg-Vorpommern wurde in der Folge des Nitrofen-Skandals 500 konventionell und ökologisch bewirtschafteten Landwirtschaftsbetriebe vorsorglich gesperrt. Im Laufe der Untersuchungen wurde die Sperre für mehrere Dutzend Betriebe wieder aufgehoben.
Mediendienst Nr. 2571 vom 20. Juni 2002