Weltweit werden etwa 10,5 Millionen Hektaren biologisch bewirtschaftet. Dies geht aus der Studie "Ökologische Agrarkultur weltweit" der Stiftung Ökologie und Landbau hervor. Die grössten Flächen finden sich in Australien (5,3 Millionen Hektaren), in Italien (959,000 Hektaren) und in den USA (900,000 Hektaren). In Ozeanien (Australien, Neuseeland und südpazifische Staaten) befindet sich allein die Hälfte aller Bio-Flächen weltweit. In Nordamerika beträgt die Biofläche nicht ganz eine Million Hektaren, etwa ein Zehntel der weltweiten Biofläche, und die Wachstumsrate ist beträchtlich (siehe Grafik 1).
Andere Rangliste bei den relativen Anteilen
Die relativen Anteile, das heisst, die Prozentsätze der Bioflächen an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche, sind in Europa am höchsten. Hier werden fast zwei Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet, mehr als drei Millionen Hektaren. Zehn Länder sind über diesem Durchschnitt. Liechtenstein mit 17 Prozent und einzelne Regionen erreichen zweistellige Anteile. In der Rangliste folgen Österreich mit 8,41 Prozent, die Schweiz mit 7,8 Prozent, Finnland, Italien, Dänemark und Schweden mit Werten zwischen 6,3 und 5,5 Prozent und Deutschland mit 2,64 Prozent. Demgegenüber liegen die Anteile von Australien und den USA, die die grösste bzw. drittgrösste absolute Biofläche aufweisen, bei bescheidenen 1,12 und 0,22 Prozent. (siehe Grafik 2)
In den asiatischen Ländern ist die ökologische Fläche meist noch gering. Exakte und aktuelle Zahlen sind nur zum Teil vorhanden, ein Anteil von einem Prozent wird nirgends erreicht. Die gesamte ökologische Fläche in Asien beträgt etwas 44,000 Hektaren.
Auch in Lateinamerika ist der Anteil der Bioflächen noch gering, aber rasant am Wachsen. In Argentinien etwa stieg die Bioflächen von 1992 bis 1999 um das Siebzigfache, von 5,500 Hektaren auf 380,000 Hektaren.
Gute Chancen für Entwicklungländer
Für Afrika liegen nur wenige Zahlen vor, doch der Biolandbau nimmt auch dort zu. Die Bewahrung der Bodenfruchtbarkeit sowie der Bedarf nach Bioprodukten in den Industrieländern sind Motive für die afrikanischen Bauern, auf Bioproduktion umzustellen.
Gute Chancen für die Vermarktung von Bioprodukten bestehen in Europa und Nordamerika für Kaffee, Tee, Kakao, Gewürze, tropische Früchte, Gemüse und Zitrusfrüchte. Aber auch Produkte, die in den Industrieländern selber erzeugt werden, haben Vermarktungschancen, wenn eine schnell wachsende Nachfrage nicht sofort durch die heimischen Produkte gedeckt werden kann.
Laut einer vom International Trade Center ITC veröffentlichten Studie über die internationalen Biomärkte ist der Handel mit Bioprodukten zu einem wichtigen Faktor auf dem weltweiten Lebensmittelmarkt geworden, mit Wachstumsraten, die im Lebensmittelhandel sonst nur selten anzutreffen sind. Die grössten Märkte für Bioprodukte sind laut der Studie die USA, Europa und Japan. Im Jahr 1997 betrug das Marktvolumen in diesen Ländern 11 Milliarden US-Dollar (19,5 Mrd. Franken). Für 1998 wurden 13 Mrd. Dollar (23 Mrd. Franken) und für 2000 20 Mrd. Dollar (35,5 Mrd. Franken) prognostiziert. Die ITC hält es für möglich, dass der Anteil an Biolebensmitteln in den nächsten Jahren von durchschnittlich einem Prozent in den grösseren Märkten auf zehn Prozent anwachsen könnte.
Quelle: Stiftung Ökologie und Landbau |
Die Studie "Ökologische Agrarkultur weltweit. Statistiken und Perspektiven" der Stiftung Ökologie und Landbau kann unter http://www.soel.de/inhalte/publikationen/s_74_02.pdf heruntergeladen werden.
Die Studie "Organic Food and Beverages: World Supply and Major Europenan Markets" kann für 115 Franken bei der IFOAM-Geschäftsstelle bezogen werden: Ökozentrum Imsbach, D-66636 Tholey-Theley, Tel. 0049 6853-919890, Fax: 0049 6853-919899, e-mail: IFOAM@t-online.de