LID. In Niedersachsen wird Europas erste Datenbank für die Fleischproduktion aufgebaut. Das von der Europäischen Union anerkannte Pilotprojekt soll zum Jahresbeginn 1998 in der Region Weser-Ems mit etwa 2.000 landwirtschaftlichen Betrieben und drei Schlachthöfen, starten. Ziel sei es, mehr Vertrauen beim Verbraucher in die heimische Fleischerzeugung zu schaffen, aber auch die Kosten zu senken und die Qualität der Fleischwaren zu verbessern. Die Datenbank soll die Herkunft des Fleisches "von der Geburt bis zur Schlachtung dokumentieren,, sagte Niedersachsens Landwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke in Hannover.
Der Niedersächsische Ministerpräsident Gerhard Schröder erklärte, eine solche Datenbank dürfe nicht auf Niedersachsen beschränkt bleiben. Nach einer EU-Richtlinie zur Fleischerzeugung ist der Aufbau einer Datenbank erst vom Jahr 2000 an vorgesehen. Niedersachsen ist mit einem Produktionswert von jährlich 5 Mrd. DM (ca. 4 Mrd. Franken) bei Schweine-, Rind- und Geflügelfleisch bundesweit führendes Land in der Fleischerzeugung. Diese Branche sei für das Land beim Gesamtumsatz von der Erzeugung bis zur Schlachtung und Vermarktung die zweitwichtigste nach der Autoindustrie, betonte Schröder. Insgesamt seien hier mehr als 100’000 Menschen beschäftigt. Ziel des Standortsicherungsprogramms sei es, die Produktion gegen Konkurrenz aus Dänemark und den Niederlanden zu halten und aus zuweiten.
Mediendienst Nr. 2335 vom 06. November 1997