Billigere Preise, ein grösseres Angebot und verstärkte Werbung als Folge des Beitritts zur Europäischen Union (EU) haben in Österreich zu einem deutlich gesteigerten Absatz von Milchprodukten geführt. Dies geht aus Erhebungen der "Rollama", einer für die Agrarmarkt Austria (AMA) entwickelten Marktforschungseinrichtung, hervor. Danach wurden im vergangenen Jahr insgesamt fast 60 Mio. kg Käse abgesetzt, 11,5 % mehr als 1994. Bei Butter waren es mehr als 23 Mio. kg, 16 % mehr als ein Jahr zuvor. Ein anderes Bild ergibt sich bei der Milch, hier wurden 1995 mit 487 Mio. kg 3 % weniger verkauft als 1994.
Die tieferen Preise haben auch dazu geführt, dass die Konsumenten weniger im Ausland einkaufen. Gemäss Rollama haben die Auslandseinkäufe über die gesamte Palette von Milchprodukten gesehen von 0,86 % auf 0,17 % abgenommen.
Mehr verkauft aber nicht mehr verdient
Praktisch keinen Einfluss hatten die Mehrverkäufe wegen den tieferen Verkaufspreisen auf den wertmässigen Umsatz von Käse und Butter. Der Umsatz stieg beim Käse nur leicht von 5,343 auf 5,398 Mrd. Schilling (rund 450 Mio. Fr.) Bei der Butter ging der Umsatz von 1,611 auf 1,596 Mrd. Schilling (133 Mio. Fr.) zurück.
Grosse Auswirkungen hatte der EU-Beitritt auf die landwirtschaftlichen Produzentenpreise. Diese gingen in Österreich im vergangenen Jahr um 23 % zurück. LID