mo. Mit dem November hat auch die Saison für Chicorée begonnen. Entstanden ist dieses Gemüse dank Zufall und Unordnung. Ein belgischer Bauer vergass Mitte des 19. Jahrhunderts in seinem Keller Zichorienwurzeln, die damals für die Herstellung von Kaffee-Ersatz angepflanzt wurden. Aufmerksam wurde er auf die Wurzeln wieder, als sie auszutreiben begannen: Der Grundstock für die Chicorée-Treiberei und für ein erfolgreiches Exportprodukt waren gelegt. Auf diesen Ursprung verweist heute noch der Name "Brüsseler". Botanisch stammt die Pflanze von der Wegwarte ab, die als Wildpflanze in Europa, Nordafrika und vom Orient bis nach Sibirien anzutreffen ist. Den Griechen und Römern war sie schon als Heil- und Gemüsepflanze bekannt. Dem Chicorée werden positive Wirkungen auf den Stoffwechsel und die Verdauung zugeschrieben.
In der Schweiz begann die Chicorée-Produktion 1909 im Kanton Genf. Sieben Jahre später gibt es Quellen für eine Produktion in Yverdon VD. Die Pioniere gaben aber bald wieder auf. Erst 1965 wurde die Chicorée-Produktion in der Schweiz wieder aufgenommen. Aktuell werden auf rund 200 Hektaren Wurzeln angebaut, in in einem Dutzend Treibereien zu Zapfen spriessen. Der Kanton Waadt ist heute das wichtigste Anbaugebiet. Treibereien gibt es auch im Seeland und im Kanton Thurgau.
Die weissen Zapfen mit den gelben Spitzen lassen sich im Gemüsefach des Kühlschrankes eine Woche aufbewahren. Sie sind jedoch empfindlich auf Licht und Druck. Am Licht werden die Blätter grün und bitter, auf Druck reagieren sie mit rotbraunen Flecken. Gegessen wird Chicorée in der Deutschschweiz mehrheitlich als Salat, in der Westschweiz mehrheitlich als Kochgemüse. Genossen werden kann der Chicorée auch zusammen mit einer Dipsauce als Apéro oder mit Schinken umwickelt und einer Béchamelsauce übergossen als Gratin.
Die Fülle des Herbstes noch auskosten
Der Herbst bietet immer noch ein reiches Sortiment an Salaten, von Chinakohl über Nüsslisalat bis zu Rot- und Weisskabis. Dazu kommen Lauch, grün und gebleicht, sowie Rosenkohl als typische Herbstgemüse. Auch das Apfelsortiment bleibt in den nächsten Wochen noch vielfältig.
Mohnkuchen mit Birnen
1 kg Birnen; 3 El. Zitronensaft; 250 g Butter oder Margarine; 250 g Zucker; 4 Eier; 300 g Mehl; 50 g Mohn, frisch gemahlen; 1 Tl. Backpulver; 2 cl brauner Rum; 2 El. Aprikosenkonfitüre; Puderzucker zum Bestäuben
Die Birnen schälen, die Kerngehäuse entfernen. Die Birnen in Schnitze schneiden und mit dem Zitronensaft beträufeln. Butter oder Margarine, Zucker, Eier, Mehl, Mohn, Backpulver und Rum mit dem Handrührgerät verrühren. Den Boden einer Springform (26 cm) mit Backpapier auslegen. Ein Drittel des Teiges einfüllen. Die Hälfte der Birnen darauf verteilen. Den übrigen Teig darauf verteilen und die restlichen Birnen rosettenförmig in den Teig drücken und während 40 Minuten bei 190 Grad backen. Aprikosenkonfitüre in einem Töpfchen erwärmen, durch ein Sieb streichen. Den warmen Kuchen mit der Konfitüre bestreichen. Mit Puderzucker bestäuben. Quelle: Schweizerischer Obstverband