LID. Eine Arbeitsgruppe des Münchner Max-Planck-Instituts hat nach einem Bericht des Nachrichten-magazins "Focus" ein neues Verfahren entwickelt, um die Prionenkrankheit BSE bei lebenden Rinder schneller nachzuweisen. Den Forschern sei es gelungen, auf Filtermembranen eine neue Eigenschaft nachzuweisen, an der sich infektiöse Prionen erkennen lassen. Das neue Testverfahren sei weniger anfällig für Messfehler und erlaube es, eine grössere Anzahl von Proben zu bearbeiten, schreibt das Agrarische Informations Zentrum AIZ in Wien. So wäre es etwa möglich, Urin oder Rücken-marksflüssigkeit in grösserem Massstab zu untersuchen und somit lebende Rinder auf BSE zu testen.
In den USA konnten US-Biologen im Bereich BSE ebenfalls einen Erfolg verzeichnen. Nach eigenen Angaben ist es ihnen gelungen die Vermehrung von Prionen im Labor zu stoppen. Diese Eiweissmoleküle gelten als Auslöser des Rinderwahnsinns und der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit beim Menschen. Beim Testen von verschiedenen Antikörpern haben die Forscher herausgefunden, dass die am besten wirkende Substanz die Vermehrung der Prionen behindere, und zwar umso mehr, je grösser ihre Konzentration sei. Bei hoher Dosierung stoppte sie die Entstehung veränderter Prionen vollständig. Ob die Ent-deckung zu einer erfolgreichen Behandlung der Leiden führen kann ist noch unklar, weil man noch nicht weiss, ob diese Erkenntnisse auch in kompletten Organismen eine ähnliche Wirkung zeigen.
Mediendienst Nr. 2529 vom 16. August 2001