LID. Der englische Handelskonzern Sainsbury,s plant, die gesamte Landwirtschaft des karibischen Inselstaates Grenada zu übernehmen, wie nach Angaben des Online-Informationsdientes agrar.de das Hamburger Abendblatt berichtet. Weil die Nachfrage nach ökologisch angebauten tropischen Früchten das Angebot bei weitem übertrifft, will das Unternehmen die Landwirtschaft Grenadas komplett auf ökologischen Anbau umstellen.
Die Regierung des 344 Quadratkilometer großen Staates mit einer Arbeitslosenquote von 16 Prozent zeigte sich interessiert. Die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor auf Grenada: rund 80 Prozent der Bevölkerung sind Bauern. Dem Pressebericht zufolge boten die Politiker der Insel Sainsbury,s sofort 180 Hektar Plantagenland zur Umstellung und Bewirtschaftung an.
Der Lebensmittelgigant - mit einem Umsatz von mehr als 14 Milliarden Franken ist Sainsbury,s die zweitgrößte Supermarktkette Englands - hat eine sechsmonatige Studie bezüglich der Qualität der angebauten Früchte, der Umstellung zum ökologischen Anbau und zur Logistik abgeschlossen. Nach der Kontrolle durch die Soil Association, die in Großbritannien die Einhaltung ökologischer Standards überwacht, werden jetzt in der Karibik Pilotprojekte begonnen. Die Landwirte der gesamten Insel sollen Schritt für Schritt in das Projekt einbezogen werden, Sainsbury,s will sie bei der Umstellung auf ökologischen Anbau beraten.
Bereits in drei Jahren will Sainsbury,s alle für die Supermarktfilialen benötigten biologisch angebauten Bananen, Mangos, Kokosnüsse und Passionsfrüchte von Grenada beziehen.
Mediendienst Nr. 2450 vom 03. Februar 2000