LID. Die BioSuisse kritisiert an der neuen Bio-Verordnung die geplante Einführung eines staatlichen Bio-Konformitätszeichens. Schlechte Erfahrungen mit staatlichen Interventionen am Markt hätten zu der neuen Agrarpolitik AP 2002 und zu einem schrittweisen Ausstieg aus ebensolchen Einmischungen geführt, schreibt die BioSuisse in einer Mitteilung. Konsequenterweise könne es daher nicht Aufgabe des Bundes sein, "sich mit einem Label am Markt erneut ins Spiel zu bringen".
Die Bio-Verordnung setzt Mindestnormen für Produkte, die mit der Bezeichnung "Bio", "Öko" oder ähnlichen Begriffen beworben werden dürfen. Dies genüge von Seite des Staates als Konsumenteninformation vollständig, findet die BioSuisse. Mit einem zusätzlichen staatlichen Label würde die Transparenz für die Konsumenten erschwert. Das vom Bundesamt für Landwirtschaft geplante Label müsse aufgrund der bilateralen Verträge mit der EU und der WTO-Bestimmungen auch allen importierten Bio-Produkten insbesondere aus der EU ohne zusätzliche Auflagen gewährt werden. Dies würde die Orientierung der Konsumentinnen erschweren, befürchtet die BioSuisse.
Sie bewertet die Ausdehnung der Bio-Verordnung auf die Tierhaltung aber grundsätzlich als positiv und begrüsst insbesondere die angestrebte Anerkennung durch die EU.
Mediendienst Nr. 2450 vom 03. Februar 2000