
Immer im Frühjahr präsentiert Bio Suisse die aktuellsten Zahlen zum Bio-Markt. In der Regel sind das Wachstumszahlen. Auch 2014 war in dieser Hinsicht keine Ausnahme. So ist der Umsatz um 7,5 Prozent auf 2,207 Mia. Franken geklettert. Noch nie wurde so viel Geld mit Bio-Produkten umgesetzt wie im letzten Jahr. Der Marktanteil erreichte 2014 mit 7,1 Prozent (2013: 6,9%) einen Rekordwert.
Sämtliche Absatzkanäle hätten im letzten Jahr zulegen können – vom Grossverteiler bis zum Fachhandel, sagte Marketingleiter Jürg Schenkel. Mit einem Marktanteil von 46,5% und einer Milliarde Franken Umsatz ist Coop nach wie vor klarer Leader im Bio-Markt. Allerdings fiel das Wachstum bei Coop mit 2,5% deutlich kleiner aus als bei der Migros (+14,8%). Laut Schenkel hat die Migros im letzten Jahr viel ins Marketing investiert sowie ihr Bio-Sortiment erweitert. Mittlerweile setzt die Migros 600 Mio. Franken mit Bio-Produkten um, was einem Marktanteil von 27,5 Prozent entspricht.
Den höchsten Bio-Anteil verzeichneten im letzten Jahr Eier (22,7%), gefolgt von Frisch-Brot (19,8%) sowie Gemüse, Salat und Kartoffeln (14,6%). Umsatzmässig am wichtigsten sind Milch- und Fleischprodukte. Zwei Drittel des Bio-Umsatzes wird mit Frischprodukten erzielt. Immer wichtiger werden vorverpackte Konsumgüter: Dieses Segmente wuchs im letzten Jahr um 7,3%.
Zu wenig Bio-Beeren
Die Bio-Fläche nahm um 3'000 auf 132'000 Hektaren zu. Damit macht die Bio-Fläche 12,3% an der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Die Anzahl Knospe-Betriebe hat im letzten Jahr um 95 auf 5'979 Stück zugenommen. Zusammen mit denjenigen Betrieben, die nach Bio-Richtlinien des Bundes wirtschaften, gab es 2014 insgesamt 6'387 Bio-Betriebe – 79 Betriebe mehr als 2013. Seit 2010 hat die Anzahl Bio-Betriebe jährlich um rund zwei Prozent zugenommen. "Dass die Konsumentin und der Konsument nach Bio-Lebensmitteln verlangen, spricht sich in der Landwirtschaft herum", sagte Bio Suisse-Präsident Urs Brändli.
Trotz steigender Anzahl Biobauern und einer grösseren Bio-Fläche: Die Nachfrage nach Schweizer Bio-Getreide kann derzeit nicht befriedigt werden; auch beim Rindfleisch (Weidebeef), bei Steinobst, Beeren und Ölsaaten reicht das Angebot nicht aus. Man wolle diese Bereiche gezielt ausbauen, sagte Urs Brändli dazu. Allerdings müsse man aufpassen, dass dadurch nicht andere Bio-Märkte aus dem Gleichgewicht kämen.
Um neue Getreideproduzenten zu gewinnen, veranstalte man seit 2012 jeweils einen "Bio-Ackerbautag". 1'300 Interessierte hätten diesen im letzten Jahr besucht. Zudem habe man in der Westschweiz eine Aussenstelle gegründet, um dort präsenter zu sein, so Brändli.