
Bio Suisse konnte an seiner Jahresmedienkonferenz positive Wachstums-Zahlen präsentieren. Damit setzte sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre fort. Die Zahlen wurden den Medien auf dem Bio-Hof Schüpfenried von Fritz Sahli in Uettligen nahe Bern präsentiert. Sahli ist einer der 6'906 Landwirtinnen und Landwirte, die 2017 biologisch produziert haben.
Das sind 368 Betriebe mehr als im Vorjahr. 6'423 dieser Betriebe arbeiten nach den Knospe-Richtlinien von Bio Suisse (+279 Betriebe), der Rest hält sich an die Bio-Verordnung des Bundes.
Der Betrieb von Fritz Sahli ist ein Vorzeige-Betrieb, der Lebensmittel- und Energieproduktion mit Vermarktung vereint. Auf 34 Hektaren setzt er hauptsächlich auf Mutterkuh-Haltung, Legehennen sowie Acker- und Gemüsebau. Ein grosser Hofladen hilft beim Verkauf der Produkte.
Tesla bringt Kunden

Sahli ist ein innovativer Bauer. So steht auf seinem Betrieb eine Tesla-Tankstelle, an der Tesla-Fahrer gratis tanken können. Der Strom kommt von der Photovoltaik-Anlage auf dem Stalldach. Während die Autofahrer Strom tanken, können sie im Hofladen einkaufen. Genau das erhofft sich Sahli von der Tankstelle: Neue Kunden zu gewinnen und Kundenbindungen aufzubauen. Die Tankstelle werde rege genutzt, sagt Sahli. Denn sie ist in den Tesla-Navigationsgeräten verzeichnet und führt die Fahrer damit direkt zum Hof Schüpfenried.



Schüpfenried setzt mit seinem Konzept auf Nachhaltigkeit. Das ist ein Anliegen von Bio Suisse. Die Dachorganisation der Bio-Bäuerinnen und -Bauern hat die Nachhaltigkeit von Knospe-Betrieben durch das Forschungsinstitut für biologischen Landbau (Fibl) bewerten lassen. Dieses setzt auf die Methode Smart (Sustainability Monitoring and Assessment Routine).
Dabei wird auf der Basis von 300 Indikatoren die Ziel-Erreichung bezüglich 21 Themen mit insgesamt 58 Nachhaltigkeitszielen analysiert und bewertet. Angeschaut werden verschiedene Bereiche wie Ökologie, Wirtschaftlichkeit, soziales Wohlergehen und Unternehmensführung.
Laut Bio Suisse zeigen erste Ergebnisse, dass die grosse Mehrheit der Knospe-Betriebe gute bis sehr gute Leistungen aufweist. Die Smart-Ergebnisse sollen den Betrieben zeigen, wo sie sich noch entwickeln können. Es gibt keine Pläne, dass mit dem Tool Mindestanforderungen gesetzt werden sollen, die Knospen-Betriebe erfüllen müssten.
Bio 2017
Bio-Betriebe: 6906 (davon 6423 Knospe-Betriebe)
Anteil Bio-Betriebe: 13,6 %
Anteil an Landwirtschaftlicher Nutzfläche: 14,4 %
Umsatz mit Bio-Lebensmitteln: 2,707 Milliarden Franken
Bio-Anteil Lebensmittelmarkt (wertmässig): 9 %
Ziel:
Bis 2025 sollen 25 Prozent der Schweizer Betriebe biologisch wirtschaften, wie Bio-Suisse-Präsident Urs Brändli an der Medienkonferenz erklärte. Zudem soll der Bio-Anteil im Lebensmittelmarkt auf 15 Prozent steigen.