LID. 1’659 Tonnen Fisch haben Berufsfischerinnen und -fischer im Jahr 2000 aus den Schweizer Seen gezogen. Dies sind 10 Prozent weniger als im Mittel der letzten zehn Jahre. Grund für den Rückgang sind die saubereren Seen mit weniger Weissfischen. Im Vergleich zu den 80-er Jahren ging der Fangertrag gar um über ein Drittel zurück, wie das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL) am 7. August mitteilte. Dank der in den 70-er Jahren ergriffenen Gewässerschutzmassnahmen verminderte sich der Phosphatgehalt des Wassers und damit das Algenwachstum. Dadurch ging das Nahrungsangebot insbesondere für Weissfische wie Rotaugen, Brachsmen oder Schleien zurück. In Seen, wo früher diese Fische dominierten, können sich nach BUWAL-Angaben wieder andere Fischarten etablieren. Langfristig entstehe so wieder die ursprüngliche Artenvielfalt. Die dicksten Fänge bescherte den Fischern im vergangenen Jahr der Bielersee: 33 Kilo Fisch pro Hektare Seefläche. Nur gerade 0,7 Kilo pro Hektare waren es im Brienzersee. Punkto Fangertrag wiesen Thuner- und Neuenburgersee ebenfalls überdurchschnittliche Werte auf. Im Vierwaldstätter- und im Walensee hingegen lagen die Fänge unter dem Zehnjahresmittel. Die beiden Seen sind eher nährstoffarm. Der wichtigste Fisch blieb der Felchen. Auf diese Art entfielen zwei Drittel der Fänge. An zweiter Stelle folgte der Barsch (Egli). Nach BUWAL-Angaben machte er ein Viertel des Ertrags aus. Trotz allgemein saubereren Wassers blieb die Lage in einigen Seen kritisch. Das BUWAL teilte mit, das Wasser etwa im Sempachersee erscheine an der Oberfläche klar. Auf dem Seeboden herrsche aber akuter Sauerstoffmangel.
Mediendienst Nr. 2528 vom 09. August 2001