Die mit Brotgetreide bebaute Fläche betrug in diesem Jahr, laut Schätzungen des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV) 103,300 Hektaren. Dies entsprach einem Rückgang der Anbaufläche um 3,900 ha im Vergleich zum Vorjahr. Der Hauptanteil war mit Weizen bepflanzt (95,300 ha). Zurückgegangen ist die Anbaufläche für Roggen (5,000 ha) und Dinkel (3,000 ha). Die ungünstige Witterung zu Beginn der Ernte habe zudem zu einem kleineren Ernteertrag geführt, teilte die Schweizerische Brotinformation (SBI) mit. Insgesamt ernteten die Bauern in diesem Jahr 570,000 Tonnen Brotgetreide. Erste im Labor durchgeführte Tests der 97er-Ernte zeigten, dass sich das diesjährige Brotgetreide sowohl in der Mühle wie in der Bäckerei mühelos wird verarbeiten lassen.
Neue Marktordnung für Brotgetreide in Sicht
In diesem Jahr ist die Übernahme, Lagerung und Verwertung von Getreide noch staatlich geregelt. Der Staat übernimmt eine bestimmte Menge des total produzierten Brotgetreides von den Landwirten zu einem festen Preis und verkauft es den Mühlen zum Selbstkostenpreis. Die überschüssige Menge wird deklassiert und gelangt in den Futtergetreidemarkt, der hier eine Art Ventilfunktion ausübt. Von der 97er-Ernte landen rund 200,000 Tonnen Brotgetreide als Futtergetreide im Futtertrog. In Zukunft soll es keine staatlichen Abnahmegarantien mehr geben. Zudem wird auch die heute bestehende Aufteilung in einen Futter- und Brotgetreidebereich wegfallen. Die Handelsmühlen werden nicht mehr verpflichtet sein, bestimmte Mengen inländischen Getreides zu übernehmen, wie das heute der Fall ist. Beim Getreide soll ein freier Markt entstehen, auf dem das Getreide je nach Qualität als Brot- oder Futtergetreide abgesetzt wird. Staatliche Markteingriffe sollen sich künftig weitgehend auf den Grenzschutz beschränken. Die Preise für Getreide werden sich demzufolge langfristig am Niveau der Weltmarktpreise zuzüglich Grenzabgaben ausrichten.
Richtpreise wurden bereits gesenkt
Die Bauern erhielten bereits in den letzten Jahren die Gelegenheit, sich an tiefere Getreidepreise zu gewöhnen. Der Richtpreis für Winterweizen wurde innerhalb von drei Jahren um über 10 Franken pro hundert Kilo gesenkt und soll für nächstes Jahr noch weiter fallen. Der Einkommensausfall soll mit Direktzahlungen ausgeglichen werden.
Schweizerische Brotinformation (SBI)
de. Die Schweizerische Brotinformation (SBI) wurde 1987 mit dem Ziel gegründet, den Brotkonsum in der Schweiz und damit auch den Getreide- und Mehlverbrauch zu fördern. Vom Getreideproduzenten über den Müller bis hin zum Bäcker und den Grossverteiler sind alle am "Brot" Beteiligten in der SBI vertreten. Unter dem Vorsitz des Bundesamtes für Landwirtschaft (BLW) werden Massnahmen getroffen, um mit geeigneten Informations-Aktivitäten das gemeinsame Ziel zu erreichen: Die Förderung des Konsums von Brot und Gebäck. Dazu dient in erster Linie die information über Getreideproduktion, Verarbeitung und Produktevielfalt.
Quelle: SBI und SBV 1997 (*Winterweizen Klasse I) |