LID. Die Internetfirma Agrigate AG hat an ihrer Generalversammlung vom 20. Januar eine weitere Reorganisation angekündigt. Das Aktionariat wird auf die drei bisher grössten Aktionäre, den Schweizer Verband der Raiffeisenbanken (SRVB), den Schweizerischer Bauernverband (SBV) und die deutsche Agrarhandelsfirma Ameropa verkleinert. Bisher besassen noch die Schweizer Milchproduzenten, der Getreideproduzentenverband, die Beratungszentralen LBL und SRVA sowie das Management Aktien. Mit der Verkleinerung des Aktionariats könnten die Entscheidungswege verkürzt und die Flexibilität erhöht werden, schreibt Agrigate in einer Pressemitteilung.
Ferner wird der bisherige stellvertretende Geschäftsführer Urs Koller die Leitung der Firma und das Präsidium des Verwaltungsrates übernehmen. Der Verwaltungsrat besteht neu aus je einem Vertreter der drei Aktionäre und dem Präsidenten. Schliesslich soll der Personalbestand auf rund ein halbes Dutzend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter reduziert werden. Es würden vor allem Aufgaben im Internet-Bereich ausgelagert und künftig mit externen Partnern abgedeckt, erklärte Urs Koller gegenüber dem LID. Momentan arbeiten ein Dutzend Personen zum Teil mit Teilzeitpensen bei Agrigate. Die Firma verbuchte im letzten Jahr einen Verlust von 750‘000 Franken.
Agrigate wird sich künftig auf den Vertrieb der Internetsoftware "Easygate" und auf die Durchführung der vom SBV lancierten Internet-Initiative "Avanti" konzentrieren, sowie auf den Betrieb des Agrarportals agrigate.ch und der Landmaschinenbörse agropool.ch. Man sei zuversichtlich, dass Agrigate im dritten Quartal des laufenden Jahres in die schwarzen Zahlen komme, sagte Koller. Zu den Verlusten hätten vor allem die früheren Geschäftsmodelle im ursprünglich geplanten Portalbetrieb geführt, die man inzwischen fallengelassen habe.
Mediendienst Nr. 2600 vom 23. Januar 2003