LID. Wider alle Reformverpflichtungen ist der Protektionismus im weltweiten Agrarhandel auf dem Vormarsch. Das ergibt laut der Agentur Agro Europe eine internationale Analyse der Agrarordnungen durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD. Im aktuellen Jahrbuch "Agricultural Policies in OECD Countries 2000" schätzt die Pariser Organisation die Agrarsubventionen ihrer Mitgliedstaaten für das letzte Jahr auf insgesamt 361 Milliarden Dollar (641 Mrd. Franken) und damit um 3 Prozent höher als 1998. Das Produzenten-Subventionsäquivalent PSE als Mass für den Grad an staatlichen Stützungsmassnahmen ist von 31 Prozent im Jahr 1997 auf 40 Prozent (1999) gestiegen. Der grösste Teil diese Anstieges ist laut OECD auf das Sinken der Weltmarktpreise für Agrarprodukte zurückzuführen. Aber auch in absoluten Zahlen hat der Subventionsaufwand seit 1997 deutlich zugenommen, insbesondere für Direktzahlungen.
Mediendienst Nr. 2483 vom 21. September 2000