Die Preisabschläge bei der Milch hätten in der Vergangenheit nicht zum erhofften Mehrkonsum geführt, erklärte der Direktor des Aargauer Milchverbandes, Gregor Emmenegger, vor seinen Delegierten in Möriken. "Und ich bin auch skeptisch, ob die Senkung des Milchpreises um zehn Rappen, am 1. März dieses Jahres, positive Auswirkungen haben wird." Trotz der eher düsteren Ausichten müssten die Bauern aber weiterhin an ihre Zukunft glauben und dabei ihre Produktion und ihren Marktauftritt optimieren.
Bedarf nach ökologischen Produkten noch nicht abgedeckt
Im Bereich Ökologie wollen die Aargauer den Muni ohenhin bei den Hörnern packen. Dazu soll auch das Gemeinsame Agrarmarketing Aargau (GMA) einen Beitrag leisten, mit der die Aargauer Bauern den Absatz ihrer Produkte fördern und ihr Einkommen verbessern wollen. Der Versuch, ganze Genossenschaften auf M-Sano-Produktion umzustellen, sei zwar noch nicht gelungen. Der Bedarf des Grossverteilers im Raum Aargau-Solothurn könne noch nicht ganz gedeckt werden. Einer der Gründe liegt gemäss Emmenegger auch darin, dass Auslaufbetriebe für die noch verbleibende Zeit nicht mehr investieren wollen. Im Sektor Bio-Milch ist zwar auch ein Zuwachs zu verzeichnen, die Nachfrage ist aber immer noch höher als das Angebot.
Positive Reaktionen auf Ökoziffern
Zufrieden zeigte sich Emmenegger hingegen mit der Einführung des Ökoziffersystems, mit dem die Qualität auf aargauischen Milchprodukten transparent gemacht werden soll. Mit den Ökoziffern werden Angaben zur Nahrungseffizienz, zur Wertschöpfung und zur Lebensraumpflege angegeben. Die Zahl Nahrungseffizienz zeigt das Verhältnis der für die Herstellung benötigten Energie zum Energie-Wert für den Verbraucher. Die Wertschöpfungsziffer verdeutlicht den prozentualen Anteil der Kosten, die im Kanton Aargau erbracht werden. Und die Lebensraum-Angabe legt dar, wieviel Kulturlandfläche zur Erzeugung eines Produktes erforderlich war. Emmenegger: "Soweit wird das seit der Einführung im Februar dieses Jahres beurteilen können, haben die Konsumentinnen und Konsumenten sehr positiv auf das System mit den Ökoziffern reagiert." LID