LID. Die Aargauische Landwirtschaftliche Gesellschaft (ALG) übt scharfe Kritik am Dioxinskandal im belgischen Lebensmittelhandel. Wie der BSE-Skandal vor einigen Jahren in England seien die Vorkommnisse in Belgien nicht zuletzt auf einen ruinösen Druck auf die Produzentenpreise zurückzuführen, schreibt der ALG-Vorstand in einer Pressemitteilung. Dieser Preisdruck habe Auswirkungen auf die ganze Ernährungswirtschaft.
Angesichts der sich häufenden Lebensmittelskandale sei die zunehmende Verunsicherung der Konsumentinnen und Konsumenten verständlich. Die Gefahren der Globalisierung der Lebensmittelproduktion seien von der ALG schon vor Jahren erkannt worden. Wenn Nahrungsmittel oder sogar Schlachtvieh über Tausende von Kilomentern transportiert würden, litten nicht nur die Tiere und die Umwelt. Weil Kontrollen kaum noch möglich seien, leide auch die Qualität der Produkte. Schliesslich werde die Gesundheit der Konsumentinnen und Konsumenten aufs Spiel gesetzt.
Nach Ansicht der ALG bietet die regionale Produktion und regionale Vermarktung der Produkte die beste Gewähr für Transparenz und Kontrolle. Nur so könne eine lückenlose Warenkontrolle vom Produzenten bis zum Verkaufspunkt gewährleistet werden. Die Aargauer Landwirtschaft hat schon vor drei Jahren die Lebensmittelmarke "Natürlich Aargau" mit einer lückenlosen Warenflusskontrolle geschaffen. Wer diese nach den Richtlinien der integrierten (IP) oder biologischen Produktion erzeugten Waren kaufe, wisse, woher diese stammen, schreibt die ALG.
Mediendienst Nr. 2417 vom 10. Juni 1999