LID. Über 1’600 grössere Schmuggelfälle im Wert von über 100 Millionen Franken sind im letzten Jahr im Osten der Schweiz aufgedeckt worden. Dies teilte die für die Grenze von Aargau bis Tessin zuständige Zollkreisdirektion II mit.
Die Zollfahnder führten unter anderem 320 Beschlagnahmungen und 80 Durchsuchungen durch. 15 Personen wurden in Untersuchungshaft gesetzt. Die Schmuggler erhielten Bussen von über einer Million Franken.
Neben dem klassischen Schmuggelgut Alkohol, Fleisch und Lebensmittel seien vor allem hochwertige Waren wie Uhren, Schmuck, Edelsteine, Bilder und Software illegal eingeführt oder mit zu niedrigen Warenwerten deklariert worden.
Umgangen wurde auch der Zoll für landwirtschaftliche Produkte. Ausgenützt wurde die Regelung, dass von selbst bewirtschafteten Grundstücken der ausländischen Wirtschaftszone rohe Bodenerzeugnisse unter bestimmten Voraussetzungen zollfrei eingeführt werden können.
Um in den Genuss von steuerfreier Einfuhr zu gelangen, sind fiktive Pachtverträge ausgestellt und zugekaufte Waren als eigene Ernteerträge deklariert worden, wie die Zollkreisdirektion mitteilt. Mit diesen illegalen Einfuhren von mehr als 12’000 Tonnen Futtergetreide, Silomais und Stroh seien insgesamt über zwei Millionen Franken Abgaben hinterzogen worden.
Mediendienst Nr. 2453 vom 24. Februar 2000