
Miba-Chef Christophe Eggenschwiler zeigte in seinen Ausführungen, dass im Jahr 2014 weniger Produzenten im Miba-Gebiet mehr Milch gemolken haben, dieser Trend scheint sich fortzusetzen. Rund drei Viertel der Milchmenge verkauft der Nordwestschweizer Milchverband an die Verarbeiter Elsa und Emmi. Der Miba-Basismilchpreis für die Produzenten sank vom Januar 2014 bis Februar 2015 von 64 auf 53 Rappen pro Kilogramm. Alleine die Aufhebung der fixen Frankenuntergrenze gegenüber dem Euro im Januar 2015 verursachte eine Preisreduktion von 3 Rappen. Die Milchproduktion im Miba-Gebiet stieg um 1,3 Prozent auf 245 Mio. Kilogramm. Bei der Biomilch wurde eine Zunahme um 4 Prozent auf 14,2 Mio. Kilogramm registriert. Die Miba mit Sitz in Aesch/BL gehören Milchproduzenten aus den Kantonen Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Bern, Jura und Solothurn an.
120‘000 Franken eingespart
Als Prioritäten für die Zukunft skizzierte Miba-Direktor Christophe Eggenschwiler ein funktionierendes Mengenmanagement, eine rigorose Qualitätskontrolle und eine Stärkung der Mitgliederbindung unter dem Motto "Informieren – Zuhören – Überzeugen".
"Die Basis fordert vermehrte Zusammenarbeit, Effizienz und Einsparungen, er höre hie und da, fasst diese über 30 Organisationen doch zusammen", sagte der Miba-Chef gegenüber den Delegierten. Das stimme, sei aber nicht einfach umzusetzen. "Wir haben nun mit der Nordostmilch angefangen, eine verstärkte Zusammenarbeit aufzugleisen", sagte Eggenschwiler. Dabei konnten bei den Transportkosten bereits über 120‘000 Franken eingespart werden. Auch wenn Miba mit den Verarbeitern verhandelt, können mit Nordostmilch Kräfte gebündelt werden. "Wir schauen alle Bereiche an, wo wir Ressourcen einsparen und effizienter arbeiten könnten. Wir arbeiten nicht nur im Milchmarkt zusammen, sondern auch bei er Vermarktung und Verarbeitung unserer eigenen Marken, wie Miba oder Swiss Mooh in den asiatischen Märkten", schloss der Miba-Direktor seine Ausführungen.
Mehr Umsatz, weniger Gewinn
Nach der Aufhebung der Kontingente in der EU befürchtet der Miba Chef keinen Milchtsunami, er betonte, dass gerade Frankreich und Deutschland die Milchproduktion in den letzten Jahren gedrosselt haben. Miba werde aber die Entwicklungen im Auge behalten und sorgfältig analysieren.
Die Miba hat 2014 ihren Gesamtertrag von 175,7 auf 180,2 Mio. Franken erhöhen können. Der Jahresgewinn nahm jedoch von 143‘000 auf 21‘000 Franken ab. Immobilien spülen bei 3 Mio. Franken jedes Jahre rund 1,5 Mio. in die Miba-Kasse. Mit rund 17 Mio. Verbandsvermögen verfügt die Miba über eine solide Eigenfinanzierung.
Delegierte wollen Gehälter publizieren
Präsident Daniel Schreiber zog trotz Turbulenzen eine positive Bilanz zum Milchjahr 2014. Der Miba-Milchpreis lag im Jahresschnitt über dem Schweizer Milchpreis. Schreiber betonte, dass sich eine Produzentenorganisation wie die Miba laufend für die Zukunft wappnen müsse, um schnell auf die Forderungen des Marktes reagieren zu können. Deshalb wurden die Statuten revidiert. Der Miba-Milchverband wurde zur Miba-Genossenschaft mit einer Generalversammlung, bestehend aus über 1‘500 aktiven Milchproduzenten als Einzelmitglieder. Zudem wurde die Aufteilung des Verbandsgebietes von 14 auf 8 Kreise reduziert und der Vorstand verkleinert. Auch auf rechtlicher Ebene wird an der Organisation des Milchverbands gearbeitet und eine Trennung des Milchgeschäfts von der Miba Muttergesellschaft vorangetrieben, auch im Hinblick auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit Partnern.
Milchproduzent Markus Schneider forderte an der DV, dass künftig Entschädigungen der Geschäftsführung und des Vorstands offengelegt werden müssen. Dies wurde von den Delegierten angenommen.