LID/SDA. Die Vereinigung "Ferien auf dem Bauernhof" feiert in diesem Jahr ihren zehnjährigen Geburtstag. "Ferien auf dem Bauernhof" habe die Zeichen der Zeit erkannt, sagte die St. Galler FDP-Nationalrätin Milli Wittenwiler an der Jubiläumsfeier in Abtwil AG. Wer glaube, dass die Bauern künftig einfach ein Einkommen erzielen könnten, weil sie Bauern seien, der irre. Die Bauern müssten sich darauf einstellen, ihre Arbeit neu zu organisieren und sich mit Nischenprodukten einen Zusatzverdienst sichern. Die Landwirtschaft öffne mit ihrem Ferienangebot den Gästen nicht nur Garten-, Haus- und Stalltüren. Das Angebot biete auch natürliche Oasen für die konsumverwöhnte Gesellschaft, und der nichtlandwirtschaftlichen Bevölkerung werde aufgezeigt, dass für städtische Agglomerationen die Randregionen als lebensnotwendige Erholungsräume immer wichtiger würden.
Die Initiative zur Gründung der Vereinigung "Ferien auf dem Bauernhof" ging vor 10 Jahren von Hans Wespi aus. Der in einem Reisebüro tätige Bauernsohn erkannte in diesem Angebot eine "Synthese zwischen Landwirtschaft und der Tourismusbranche". Der Verein startete 1988 mit 30 Mitgliedern. Heute sind rund 260 Bauernbetriebe im Verein eingeschrieben. Als einzige Sparte der Schweizer Tourismusbranche verzeichnet "Ferien auf dem Bauernhof" positive Zahlen. Die Wachstumsquote jener Gäste, die das exquisite Hotelzimmer gegen ein schlichteres über dem Kuhstall für ein paar Tage bevorzugen, steigt jährlich um rund 10 Prozent. Im laufenden Jahr rechnet die Vereinigung mit rund 80,000 Übernachtungen.
Mediendienst Nr. 2350 vom 19. Februar 1998