
Das Dossier wurde von Melina Griffin verfasst
Was will die Schweizer Bevölkerung von der Landwirtschaft? Diese Frage stellt sich immer wieder für deren künftige Gestaltung. Im Auftrag des Bundesamtes für Landwirtschaft werden regelmässig Umfragen durchgeführt, die das herausfinden sollen. Ganz weit oben in der Wunschliste stehen eine «tierfreundliche» und eine «produzierende» Landwirtschaft. Es zeigt sich aber immer wieder, dass es nicht eine allgemeingültige Schweizer Landwirtschaft geben soll. Da ist es von Vorteil, unterschiedlichste Betriebstypen zu haben.
Trend zu Authentizität
Tourismus ist ein wichtiges Standbein vieler Regionen der Schweiz. «Die Natur ist traditionell zentrale Reisemotivation für Touristen und Touristinnen, die in der Schweiz Ferien machen und reisen möchten. Die Bauern und gerade auch die Bergbäuerinnen leisten mit ihrer Arbeit einen wichtigen Beitrag zur Sorge und zur Pflege der Landschaft», sagt André Aschwanden, Mediensprecher von Schweiz Tourismus. Und er spricht von einem weltweiten Trend, dass Reisende immer stärker an lokalem und autenthischem Brauchtum und Leben interessiert ist. Das ist eine Chance für die Landwirtschaft.
Auch die einzigartige Landschaft ist ein Plus für den Schweizer Tourismus. Gepflegt wird sie oft von Bäuerinnen und Bauern. «Es ist wichtig, dass die Flächen bewirtschaftet werden, sonst droht eine Verarmung der Schweizer Landschaften», sagt Franziska Grossenbacher von der Stiftung Landschaftsschutz.
Wollschweine und Insekten
Ebenfalls zur Landschaftgestaltung bei trägt die Biodiversität. Blühstreifen an Feldern locken Insekten an, bieten ihnen Nahrung. Und auch Spaziergängerinnen und Spaziergänger finden gefallen daran. Für alte Nutztierrassen sind Passantinnen und Passanten aber nicht immer ein Vorteil, bedauert Landwirt Philippe Riem, der Wollschweine hält. Denn statt sich am Anblick zu erfreuen, haben diese immer wieder das Gefühl, den Schweinen gehe es übel, wenn sie sich bei Regenwetter im Schlamm suhlen. Dabei gebe es doch für ein Schwein nichts schöneres, sagt Riem. Zusammenfassung ji
Die wohl bekannteste Leistung der Schweizer Landwirtschaft ist die Produktion von Lebensmitteln. Auch gemäss Bundesverfassung muss der Bund dafür sorgen, dass die Landwirtschaft einen wesentlichen Beitrag zur sicheren Versorgung der Bevölkerung leistet. Dieses Dossier fokussiert auf weitere Leistungen der Landwirtschaft für die Gesellschaft, die vielleicht der breiten Öffentlichkeit weniger bekannt sind. Interessieren Sie sich dafür, wie viele und welche Lebensmittel die Bauernfamilien für die Bevölkerung produzieren und wie sich dies über die Jahre entwickelt hat, empfehlen wir Ihnen das kürzlich erschienene LID-Dossier zum Thema Selbstversorgung.