
Der Boden spielte in der Menschheits-Geschichte eine zentrale Rolle, er ist das Kapital der Bauern. Dank weltweitem Handel hat die direkte Abhängigkeit vom Boden als Ernährungsgrundlage zwar abgenommen. Allerdings nur scheinbar: Was nicht auf hiesigem Boden produziert wird, beansprucht woanders Platz. Der Boden steht am Anfang der Lebensmittelkette, er bekommt den Druck der Märkte ganz direkt zu spüren. Die zunehmende Spezialisierung in der Landwirtschaft geht oft Hand in Hand mit schwereren Maschinen und kleineren Ernte-Zeitfenstern. Beides stellt die nachhaltige Bewirtschaftung des Bodens in Frage.
Boden ist nicht nur bei der Landwirtschaft, sondern auch als Standort von Arbeitsstätten, Infrastrukturen für den Verkehr oder für Wohnungen begehrt. Laut Bundesamt für Statistik (BFS) verlor die Schweizer Landwirtschaft zwischen 1990 und 2015 2 Prozent ihrer Produktionsfläche oder 17'000 Hektaren an andere Nutzungen wie Siedlungen, Strassen, Aufforstungen usw. In dieser Zeit wurden 40'000 Hektaren offene Ackerfläche in Grünland oder andere landwirtschaftliche und nicht-landwirtschaftliche Nutzungen verwandelt.
Bei diesem Dossier handelt es sich um eine umfassend aktualisierte und überarbeitete Version des Dossiers Nr. 472 aus dem Jahr 2015.