Die Schweiz importiert mehr als 75% ihres Energiebedarfs. Gesamthaft betrachtet, ist der Anteil erneuerbarer Energien am schweizerischen Endenergieverbrauch bescheiden: Er lag letztes Jahr bei rund 19%. Von der Energie, die im Inland produziert wird, stammt ein grosser Teil – rund zwei Drittel – aus Wasserkraft. Die in der Statistik unter dem Begriff "übrige erneuerbare Energien" zusammengefassten Beiträge von Agrotreibstoff, Biogas, Sonne, Wind und Umweltwärme deckten letztes Jahr gerade mal 1,7% des gesamten Energieverbrauchs. Doch dieser Anteil wächst: Er hat sich allein in den letzten zwanzig Jahren vervierfacht. Im Jahr 2010 wurden hierzulande rund 4'600 GWh Energie mit Sonne, Wind, Biogas und Umweltwärme erzeugt.
3.1 Solarenergie
Die Sonne war schon immer die beste Freundin der Bauern. Nur dank ihr wachsen überhaupt Pflanzen auf der Erde, mit denen Menschen ernährt und Tiere gefüttert werden können. Schweizer Bauernfamilien nutzen die Sonnenenergie seit den frühen achtziger Jahren auch als Energiequelle. Damals wurden die ersten solaren Heutrocknungsanlagen gebaut. Inzwischen sind 3'462 solcher solar-betriebenen Heubelüftungen im Einsatz. Laut Agrarbericht 2011 lassen sich damit jährlich 19 GWh elektrische und 50 GWh thermische Energie einsparen.
Sonnenenergie wird zudem auf Hunderten von Bauernhöfen für die Warmwasseraufbereitung, Heizung, Kräutertrocknung oder die Stromgewinnung genutzt. Viehhüter bzw. Weidezaungeräte mit Solarpanels sind ebenfalls beliebt. Und zunehmend setzen Bauern und Bäuerinnen auch auf die Stromproduktion mittels Photovoltaikanlagen.
Das ist naheliegend, denn die Sonne scheint gratis und viele Bauernhöfe haben grosse und günstig gelegene Dachflächen, die sie nutzen können. Nach dem Bundesgesetz über die Raumplanung gibt es sogar ein Anrecht auf eine Baubewilligung in Landwirtschaftszonen, wenn die Solaranlagen gut in Dach- und Fassadenflächen integriert sind und keine Kultur- und Naturdenkmäler von kantonaler und nationaler Bedeutung beeinträchtigt werden.
In unseren Breitengraden liefert die Sonne bei wolkenlosem Himmel über die Mittagszeit rund 1'000 Watt Einstrahlungsleistung pro Quadratmeter. An trüben Wintertagen kann diese Leistung auf rund 20 Watt sinken. Vorerst lohnt sich die Produktion von Solarstrom vor allem dann, wenn eine kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) bezahlt wird. Die KEV gibt es über die gesamte rechnerische Lebensdauer der Anlage, bei Photovoltaikanlagen sind das 25 Jahre. Sie ist abhängig vom Typ der Anlage, also ob diese freistehend, auf dem Dach montiert oder ins Dach integriert ist. Und von der Grössenklasse. Vor allem aber ist die KEV-Summe begrenzt. Statt Solarstrom zu erzeugen, stehen deshalb viele Bauern zusammen mit anderen auf der Warteliste für 12'500 Photovoltaikanlagen (Stand: März 2012).
Selber bauen oder vermieten?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Photovoltaikanlage zu realisieren: Entweder baut, zahlt und besitzt sie der Bauer selbst. Dann erntet er den Stromertrag, muss aber zuvor viel Geld investieren. Grob geschätzt rechnet man mit 4'000 bis 5'000 Franken Kosten pro Kilowatt Nennleistung, die bei Sonne als Watt-Peak, Wp, bezeichnet wird. So kommen schnell 200'000 Franken und mehr zusammen, die dem Betrieb dann nicht mehr für andere Investitionen zur Verfügung stehen oder als Fremdkapital aufgenommen werden müssen.
Alternativ kann das Dach auch an Solarinvestoren vermietet werden. Von denen gibt es inzwischen einige und es werden immer mehr. Dann ist es Sache der Vertragsgestaltung, ob und wie viel der Bauer am Solarstrom verdient.
Daneben gibt es auch Bauern, die ihren Solarstrom direkt im freien Markt verkaufen, zum Beispiel an die Swisscom oder an Ökostrombörsen. Diese Bauern haben zwar meistens tiefere Erlöse. Dafür müssen sie nicht warten, bis sie den positiven Entscheid für die KEV erhalten. Wenn ohnehin ein Bauvorhaben ansteht, und die Solarpanels z.B. als tragende Bauteile geplant sind, ist das jedenfalls der schnellere Weg.
3.2 Biogas
Das Potential, aus Biomasse Ökostrom und Ökowärme zu gewinnen, ist gross. Das grösste ungenutzte Potenzial liegt bei den Hofdüngern Mist und Gülle. In der Schweiz wird bis jetzt nur ein kleiner Teil davon – weniger als zehn Prozent – genutzt, obwohl die ersten Biogasanlagen bereits in den späten siebziger Jahren gebaut wurden und ausgereifte Technologien zur Verfügung stehen. Um eine Biogasan¬lage rentabel betreiben zu können, müssen mehrere Bedingungen erfüllt sein: Es braucht eine gewisse Grösse, genügend verfügbare und bezahlbare Co-Substrate und nicht zuletzt auch die Akzeptanz der Bevölkerung gegenüber den nicht gänzlich zu vermeidenden Geruchsemissionen. Und es braucht einen Standort, der verkehrstechnisch gut erschlossen ist und an dem es möglichst viele Abnehmer für die produzierte Wärme in der Nähe hat.
Im Jahr 2011 waren 80 landwirtschaftliche Biogasanlagen in der Schweiz in Betrieb. Sie lieferten 12 GWh Wärmeenergie, 51 GWh Strom und spiesen rund 7 GWh Energie ins Erdgasnetz ein. Weitere 50 bis 100 Anlagen dürften in absehbarer Zukunft entstehen, hauptsächlich in der Westschweiz, weil dort bisher eher wenige Anlagen stehen.
In bäuerlichen Biogasanlagen werden einerseits Gülle, Mist und Zwischenfrüchte vom eigenen Landwirtschaftsbetrieb vergoren und andererseits organische Nebenprodukte von Gemeinden, Gewerbe und Industrie mitverarbeitet. Diese sogenannten Co-Substrate können Rasenschnitt, Küchenreste oder Abfälle aus der Lebensmittelverarbeitung und Gastronomie sein. Das daraus gewonnene Biogas kann via Wärme-Kraft-Kopplungsanlage in Wärme und Strom umgewandelt werden, oder, wenn gewisse Bedingungen erfüllt sind, ins Erdgasnetz eingespeist werden.
Der Gesetzgeber hat genau definiert, wann Biogasanlagen in der Landwirtschaftszone gebaut werden dürfen: So müssen die Rohstoffe zu mehr als der Hälfte vom Standortbetrieb oder von Betrieben aus der Umgebung stammen, die nicht mehr als 15 Kilometer entfernt sind. Zusätzliche Substrate dürfen nur aus 50 Kilometer Entfernung herangeschafft werden. Die Anlage darf nicht Hauptzweck des Landwirtschaftsbetriebes sein, sondern muss sich diesem unterordnen. Wichtig ist zudem, dass die Nährstoffbilanz auf betrieblicher Ebene eingehalten werden kann: Die Nährstoffe verschwinden beim Vergären nämlich nicht. Die Gärreste müssen vor Ort wieder ausgebracht oder abtransportiert werden.
Im Gegensatz zu z.B. Solaranlagen, müssen Biogasanlagen täglich "gefüttert" und überwacht werden. Sie sind wie ein grosses Tier, das auch in Zeiten mit hohen Arbeitsspitzen betreut werden muss, und beanspruchen rasch einmal eine halbe Arbeitskraft.
Koordinierte Abfallverwertung
In der Schweiz werden Biogasanlagen als Abfallanlagen betrieben – dies im Gegensatz zum Ausland, wo Biogasanlagen nahezu ausschliesslich mit Rohstoffen wie Mais oder Silage "gefüttert" werden können. Um effizient Gas produzieren zu können, sind landwirtschaftliche Anlagen jedoch auf die Zufuhr von Co-Substraten angewiesen. Das Vorhandensein von genügend und bezahlbaren Co-Substraten ist derzeit einer der begrenzenden Faktoren. 22 gewerbliche Biogasanlagen sowie zahlreiche Abwasserreinigungsanlagen treten als Konkurrenten bei der Co-Substratbeschaffung auf.
Ein grosser Teil der landwirtschaftlichen Biogasanlagenbetreiber haben sich in der Genossenschaft Ökostrom Schweiz zusammengeschlossen. Ökostrom Schweiz versucht, den Fluss von industriellen Nebenprodukten und kommunalen Abfällen so zu koordinieren, dass diese möglichst regional verwertet werden können. Sie stellt auch Grünstromzertifikate aus und übernimmt die Projektabwicklung und Vermarktung von CO2-Equivalentpapieren.
Anlagebetreiber oder Rohstofflieferant?
Die meisten landwirtschaftlichen Biogasanlagen profitieren von der KEV. Die Grundvergütung beträgt 15 bis 24 Rappen je kWh, je nach Anlagengrösse. Dazu kommt ein Landwirtschaftsbonus für landwirtschaftliche Biomasse, der bis zu 15 Rappen ausmachen kann. In diesem Fall dürfen jedoch nicht mehr als 20% der Rohstoffe von Energiepflanzen oder ausserhalb der Landwirtschaft stammen. Darüber hinaus ist noch ein Wärmebonus von 2 Rappen möglich. Summa summarum kommen so 15 bis 41 Rappen KEV pro kWh zusammen.
Trotzdem gibt es auch hier Bauern, die nicht warten wollen, bis sie irgendwann in ferner Zukunft einen positiven KEV-Bescheid erhalten. Sie verkaufen Biogas-Strom und -Wärme ohne KEV auf dem freien Markt. Ebenso gibt es gewerbliche Biogasanlagen, bei denen die Bauern nur noch als Rohstofflieferanten figurieren. Sie liefern Gülle und landwirtschaftliche Ab¬fälle und nehmen das Gärsubstrat als Dünger wieder ab. Oft sind sie über Aktien oder Genossenschaftsanteile am Geschäftsmodell beteiligt.
3.3 Holz
Holz ist heimelig und gibt warm. Das schätzen die Schweizer offenbar sehr: Im Jahr 2010 waren rund eine halbe Million Holzöfen in der Schweiz installiert, dazu kamen rund 76'000 Holz-Gebäudeheizungen und knapp 7'000 automatische Holzfeuerungsanlagen. Mit Holz werden derzeit 4% der im Inland verbrauchten Energie gedeckt.
Ungefähr jeder zweite Bauer der Schweiz ist auch Waldbesitzer: 34'000 Landwirte bewirtschaften hierzulande 11'100 Hektar Wald. Damit stehen ihnen viele Möglichkeiten offen: Sie können das betriebseigene Holz selbst nutzen und als Brennholz verkaufen. Sie können Holzschnitzel und Energieholz daraus herstellen, sowie Holzpellets produzieren. Sie können auch ein Wärmeverbundnetz bilden und hölzerne Wärme an Mehrfamilienhäuser oder Mehrzweckgebäude liefern.
Im Gegensatz zu anderen erneuerbaren Energieträgern, ist Holz auch ohne Unterstützung der KEV mehr oder weniger konkurrenzfähig. Das natürliche Wachstum setzt der Holznutzung jedoch enge Grenzen: Es kann nicht mehr geerntet werden, als nachwächst. Kurzumtriebsplantagen mit schnellwachsenden Holzarten wie im Ausland sind in der kleinen Schweiz nicht verbreitet. Das liegt auch daran, dass es dafür keine Direktzahlungen gibt.
3.4 Windkraft
Mit der Verabschiedung des revidierten Energiegesetzes vom März 2008 wurde die Latte für die erneuerbaren Energien, und damit auch für die Windenergie, höher gesetzt: Bis 2030 sollen 600 GWh Strom pro Jahr vom Wind erzeugt werden. Doch den geplanten Windkraftanlagen weht ein rauer Wind entgegen. Natur-, Landschafts- und Vogelschützer laufen Sturm. Die SwissWinds AG, eine Projektentwicklerin für Windparks, hat inzwischen 114 von 166 ursprünglich für die KEV angemeldete Standorte zurückgezogen, weil sie eine Umsetzung in absehbarer Zeit nicht für realistisch hält.
Dabei gäbe es in der Schweiz durchaus Gebiete mit Windenergiepotential. Im Jura und Wallis, sowie in einigen Gebieten der Voralpen liessen sich Anlagen in der Grössenordnung von mehreren Megawatt realisieren. Grössere Windkraftwerke sind auf Windgeschwindigkeiten von 4 bis 7 m/s angewiesen.
Die hohen Investitionskosten schrecken die Bauern jedoch ab. Für eine Anlage mit z.B. 2 MW installierte elektrische Leistung muss man rund 5 Mio. Franken auf den Tisch legen. Anders sieht es bei Kleinwind- und Schwachwindkraftwerken für die Selbstversorgung aus. Diese Anlagen sind bereits ab 10'000 Franken zu haben. Solange eine Anlage nur dazu dient, den eigenen Strombedarf zu decken, ist sie in der Landwirtschaftszone sogar zonenkonform. Ein zeitweiliges Einspeisen von Überschüssen ins Netz ist dennoch erlaubt, wenn übers Jahr gesehen nicht viel mehr als der Eigenbedarf gedeckt wird.
Zur Energie-Selbstversorgung stehen auch Bauformen wie Windschaufelräder, Wind-Turbinen oder vertikale Windräder zur Verfügung. Schwachwindkraftwerke produzieren zwar wenig Strom (1 bis 10 KW), dafür drehen sie schon bei einem lauen Lüftchen. Sie sind so sensibel, dass man mit ihnen sogar auf dem Dach des Bundeshauses in Bern Strom gewinnen könnte. Allerdings gilt auch hier: Mehr Wind bringt mehr Strom.
3.5 Wasserkraft
Wo Wasser fliesst, fliesst auch Energie. Diese Energiequelle kann nicht nur mit Stauseen, Druckleitungen und grossen Turbinen genutzt werden, sondern auch mit Kleinwasserkraftwerken.
Solche Kleinwasserkraftwerke können von Bauern z.B. in Bewässerungsleitungen, Trinkwasserleitungen und sogar Milchpipelines eingebaut werden. Sie eignen sich besonders für abgelegene Orte wie Alpen oder Maiensässe, die nicht an das Stromnetz angeschlossen sind. Sobald es jedoch um grössere Dimensionen der Wassernutzung geht, werden die Anlagen teuer und die gesetzlichen Auflagen so gross, dass es für einen einzelnen Landwirt kaum noch in Frage kommt.
Virtuelle Kraftwerke
Viele Anlagen, die Strom aus neuen erneuerbaren Energieträgern produzieren (Biomasse, Sonne, Kleinwasserkraft, Wind), haben den Nachteil, dass sie klein sind. Ihre Produktion schwankt oft stark, was die Energieversorgungsunternehmen als Abnehmer nicht besonders schätzen, denn es macht die Planbarkeit der Stromversorgung schwierig. Kleine Anlagenbetreiber haben in der Regel keine starke Marktstellung. Ökostrom Schweiz arbeitet deshalb an der Umsetzung eines virtuellen Kraftwerkes: Dabei werden dezentrale Biogasanlagen zu einem Verbund zusammengeschlossen, der nach aussen als Einheit auftritt, auch, wenn die Anlagen räumlich weit voneinander entfernt liegen. Biomasse-, Windenergie- und Photovoltaikanlagen sowie Kleinwasserkraftwerke könnten ebenfalls in das System aufgenommen werden. Damit würde die Marktposition der kleinen Anlagen verbessert und die Abnahmesicherheit erhöht.
Quelle: Ökostrom Schweiz
3.6 Agrotreibstoffe
Als Agrotreibstoffe gelten Energieträger aus Biomasse. Das können pflanzliche Produkte sein, recyclierte pflanzliche Rohstoffe und tierische Abfälle wie Fette. Seit 2008 gibt es in der Schweiz keine eigene Produktion von Bioethanol mehr. Die gesamte verbrauchte Menge wird importiert. Das waren im 2010 rund 2,6 Mio. Liter. Beim Agrodiesel werden von den verbrauchten 9,3 Mio. Liter rund 7 Mio. Liter in der Schweiz hergestellt, aus Raps oder Abfallstoffen wie Fritieröl und importierten Rohstoffen.
Teller – Trog – Tank: Diese Reihenfolge gilt auch für Agrotreibstoffe. Landwirtschaftliche Rohstoffe sollen zuerst für die Produktion von Lebensmitteln, dann als Tierfutter und erst in dritter Linie als Treibstoff verwendet werden. Agrotreibstoffe gehören zu den erneuerbaren Energien und sind CO2-neutral. Das heisst, sie geben beim Verbrennen die gleiche Menge CO2 an die Umwelt ab, wie z.B. die Pflanze zuvor beim Wachstumsprozess aus der Luft absorbiert hat. Sie leisten damit einen Beitrag an die CO2-Reduktion und den Klimaschutz. Da sie jedoch in Flächenkonkurrenz um Nahrungsmittel stehen und vom Staat nicht gefördert werden, wird in der Schweiz nur wenig produziert. Um den Dieselbedarf der Landwirtschaft mit nachwachsenden Rohstoffen zu decken, müssten rund 13% der landwirtschaftlichen Nutzfläche z.B. mit Raps bebaut werden.
3.7 Biomasse
Der Anbau von nachwachsenden Rohstoffen, die als Biomasse vergast, verstromt oder verbrannt werden können, wie z.B. Chinaschilf, hat in der Schweiz (noch) keine grosse Bedeutung. Biomasse hat gegenüber Sonne oder Wind zwar den Vorteil, dass sie gespeichert und gezielt bei Bedarf eingesetzt werden kann. Sie erfordert aber bei der Nutzung, z.B. als Brennstoff, spezielle Technologien. Aktuell ist eine Verbrennung von Chinaschilf in Kleinfeuerungsanlagen mit weniger als 70 kW gar nicht erlaubt. Ein Problem ist zudem, dass Chinaschilf von den Standortansprüchen her in direkter Konkurrenz zu Getreide- und Maisanbauflächen steht. Und Fläche ist in der Schweiz bekanntlich knapp.
3.8 Erdwärme
Geothermische Energie steht jederzeit, unabhängig von Wind, Wetter und Sonneneinstrahlung, zur Verfügung. Wärmesonden für Wohnhäuser sind heute bereits serienreif und etabliert. Die Verwendung von Tiefenwärme, z.B. für das Beheizen von Gewächshäusern, befindet sich dagegen noch im Pilotstadium. Ein erstes Projekt im Thurgau sieht vielversprechend aus. Mit dem heissen Wasser aus der Tiefe sollen künftig 3,5 Hektaren Gewächshäuser beheizt werden. Über die Wirtschaftlichkeit und Zuverlässigkeit kann vorerst noch wenig gesagt werden.
Viel Fläche für wenig PS Als Traktoren noch rar und Handarbeit üblich waren, benötigten die Landwirtschaftsbetriebe rund zehn Prozent ihrer Nutzfläche fürs Futter ihrer Zugtiere, vor allem für Pferde. Die Arbeitsgruppe Pferdebranche, Avenches, geht in ihrem Bericht aus dem Jahr 2007 davon aus, dass auch heute noch zehn Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche ausschliesslich für die Haltung der 85'000 Equiden in der Schweiz, also Pferde, Esel und Maultiere, reserviert sind. Mit dem Unterschied, dass nur noch ein winziger Teil der verzehrten Energie in Arbeit umgesetzt wird. Die Studienautoren gehen von geschätzten 2'000 Arbeitspferden in der Schweiz aus. Die weitaus meisten Pferde dienen heute der Therapie oder Freizeitgestaltung und werden im Sport eingesetzt. Im Gegensatz zu früher werden sie am Ende ihres Lebens auch nicht mehr zu Nahrungskalorien in Form von z.B. Pferdewurst verarbeitet, sondern unter Einsatz grosser Mengen Energie kremiert.
Quelle: Bericht der Arbeitsgruppe Pferdebranche, Avenches, 2007








