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Wölfe lassen sich dort nieder, wo das Beuteangebot stimmt
28.04.2020 – (lid.ch) - Wölfe halten sich bei der Wiederansiedlung hauptsächlich in Gebieten auf, wo sie viel Beute wie Rot- und Rehwild vorfinden. Dies zeigt eine neue Studie einer Forschergruppe der Universität Bern.
Kategorien: Berg- und Alpgebiete Wildtiere
Unter der Leitung der Abteilung Naturschutzbiologie des Instituts für Ökologie und Evolution der Universität Bern hat eine Forschergruppe vier Winter lang die Lebensraumnutzung der Wölfe im Kanton Wallis beobachtet, heisst es in einer Mitteilung der Universität Bern. Dort leben schon seit 1995 einzelne Tiere, doch erst 2016 kam es zur Rudelbildung. Um diesen Schritt besser nachvollziehen zu können, hat das Team systematisch 100 Fotofallen an Orten mit viel Wildwechsel aufgestellt.
Gezeigt habe sich, dass das wichtigste Kriterium der Wölfe bei der Wahl ihres Lebensraums das Beuteangebot sei. Zwar hätten auch Landschaft und Landnutzung einen Einfluss, der weitaus grösste Anteil werde jedoch durch das Beuteangebot erklärt, wobei insbesondere eine hohe Dichte von Rotwild zentral sei. Sie sei insbesondere in der Phase der Rudelbildung wichtig, meldet die Forschergruppe. Dies ermöglicht künftig zuverlässigere Voraussagen, wo sich ein Rudel längerfristig ansiedeln könnte.