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Wie geht es den bewirtschafteten Schweizer Moorböden?
26.08.2020 – (lid.ch) - Vermutlich waren einmal 100'000 Hektaren Moore in der Schweiz. Heute sind es noch ca. 30'000 ha. Über Jahrzehnte bis Jahrhunderte haben Land- und Forstwirtschaft die organischen Flächen verändert.
Kategorien: Kulturland Klima Forschung

Der Flächenverlust ist hauptsächlich auf die Oxidation des Torfs nach der Entwässerung zurückzuführen. Die Torfgewinnung an sich macht nur einen kleinen Teil am Flächenverlust aus. Die meisten verbliebenen organischen Böden in der Schweiz sind heute unter landwirtschaftlicher Nutzung. Die damit verbundene Verringerung des Torfs darunter führt zu einer ständigen Verkleinerung des Verhältnisses von Kohlenstoff zu Stickstoff, was auf permanente CO2-Emissionen zurückführen lässt. Dies gelte es zu beachten, wenn Nutzungsformen solcher Böden entwickelt werden, schreibt die Forschungsanstalt Agroscope.
Organische Böden agieren als wichtige Kohlenstoffspeicher. Moore zum Beispiel entstehen durch anaerobe Prozesse von pflanzlichem Material, also durch Ausschluss von Sauerstoff und permanenter Sättigung mit Wasser. Eine Entwässerung dieser Böden lässt diese zwar bewirtschaften, setzt aber immense Mengen an Kohlenstoff in Form von CO2 frei – und dies über eine sehr lange Zeit hinweg.
Der Mediendienstartikel "Die Seeländer Bauern verlieren den Boden unter den Füssen" beschreibt weitere Details über die Situation im Seeland.