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«Shopp Schwiiz»
06.07.2021 – (lid.ch) – Agro-Marketing Suisse (AMS), Swiss Retail Federation und der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) haben eine gemeinsame Kampagne lanciert: «Shopp Schwiiz» soll die Bevölkerung für den Einkauf und den Bezug von Dienstleistungen im Inland sensibilisieren und ihr aufzeigen, dass ein entsprechendes Konsum- und Kaufverhalten durchaus im eigenen Interesse ist.
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Der Einkaufstourismus verursache der Schweizer Wirtschaft jährlich schätzungsweise 9 bis 11 Milliarden Franken Umsatzverlust, erklärte Hans-Ulrich Bigler, Direktor des SGV an einer Medienkonferenz. Im Pandemiejahr sei aber bewusster und bewusst vor Ort eingekauft worden und dieses Momentum wollen die drei Verbände AMS, Swiss Retail Federation und SGV nun ausnutzen – gemeinsam. In einer nationalen Kampagne wollen sie die Schweizer Bevölkerung nachhaltig für den Einkauf in der Schweiz gewinnen.
Qualität, Nachhaltigkeit und Verfügbarkeit hätten während des Pandemiejahres wieder an Bedeutung gewonnen – trotz aller Schwierigkeiten, habe die Schweiz in der Krise darum auch positive Impulse erlebt. Die hat auch Dagmar Jenni, Direktorin von Swiss Retail beobachtet: «Die Pandemie hat gezeigt, dass der Detailhandel systemrelevant ist und dass die funktionierende Versorgung mit Lebensmitteln vor Ort während der Lockdowns von grundlegender Bedeutung war.» Der Detailhandel haben eine wachsende Wertschätzung für Nahversorgung, verlässliche Lieferketten, Regionalität und Herkunft festgestellt.
Denselben Trend habe auch die Landwirtschaft erlebt, bestätigte auch Urs Schneider, Präsident von Agro-Marketing Suisse: «Während des Lockdowns verzeichneten Hofläden einen richtigen Ansturm und konnten die Umsätze in vielen Fällen verdreifachen oder vervierfachen.» Diese Entwicklung und dieses Verhalten seien erfreulich und die Schweizer Landwirtschaft werde alles daransetzen, das hohe Vertrauen in die einheimische Produktion auch in Zukunft zu rechtfertigen. Es stelle sich allerdings die Frage, ob das so bleibe und sich der Trend als nachhaltig herausstelle.
Hier lebe ich, hier kaufe ich
Genau hier setze die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft, Detailhandel und Gewerbe an, heisst es unisono. «Mit der Kampagne ‹Shopp Schwiiz› möchten wir die Schweizer Bevölkerung sensibilisieren und dazu motivieren, ihre Einkäufe in der Schweiz zu tätigen», sagte Hans-Ulrich Bigler. Einkaufen beginne im Kopf, führte er weiter aus. Darum spreche das Konzept «Shoppen im Kopf» Menschen an, die in Cafés, Restaurants, Hofläden oder auch im Internet ans Einkaufen oder ans Beziehen von Dienstleistungen denken würden.
«Mit dem Kauf von einheimischen Lebensmitteln und dem Bezug von hiesigen Dienstleistungen tut sich die Konsumentin und der Konsument selbst etwas Gutes», führte Urs Schneider weiter aus. Konsumentinnen und Konsumenten bekämen höchste Qualität und Frische, schonten die Umwelt und stärkten die Binnenwirtschaft. Weiter sichere der Einkauf in der Schweiz Arbeitsplätze und helfe das Schweizer Lohnniveau zu halten.
«Wenn wir – das heisst Kundinnen und Kunden, Detailhandel, Gewerbe und Landwirtschaft – alle am selben Strick ziehen, helfen wir uns selbst», gab auch Dagmar Jenni zu bedenken. Betreffend Kauf im Inland hätten Detailhandel, Gewerbe und Land- und Ernährungswirtschaft gleich Interessen, bekräftigte Urs Schneider abschliessend. Es sei darum äusserst erfreulich, dass sich die drei Verbände zusammengefunden hätten, um gemeinsam mit einer Kampagne für die Stärkung der inländischen Wirtschaft zu werben.