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Schwierige Suche nach alternativem Keimhemmungsmittel
15.10.2020 – (lid.ch) - Chlorpropham (CIPC), das wichtigste Keimhemmungsmittel für die Lagerung von Industrie-Kartoffeln, ist in der Schweiz seit August nicht mehr zugelassen. Agroscope hat deshalb alternative Substanzen getestet.
Kategorien: Kartoffeln Lebensmittelsicherheit Ökologie Forschung
Chlorpropham (CIPC) ist ein weltweit seit Jahrzehnten eingesetztes Keimhemmungsmittel für die Lagerung von Kartoffeln über mehrere Monate. Nach der Überprüfung der Zulassungsdokumente ist CIPC aufgrund des ungünstigen toxikologischen Profils in der Europäischen Union seit Januar 2020 nicht mehr zugelassen, wie das Schweizer Kompetenzzentrum für landwirtschaftliche Forschung, Agroscope, schreibt.
In der Schweiz ist der Verkauf von CIPC seit dem 15. August 2020 verboten, und bestehende Lagerbestände durften nur noch bis zum 30. September 2020 verwendet werden, wovon aber abgeraten wird. Deshalb hat ein Forscherteam von Agroscope sechs mögliche Alternativstoffe getestet.
Grundsätzlich hat sich gezeigt: Keiner der getesteten Stoffe weist eine vergleichbare Wirksamkeit wie CIPC auf. Zudem war die Anwendung der Alternativmittel in den meisten Fällen aufwändiger und kostspieliger.
Das bedeutet, dass für Kartoffeln, die für die Pommes Frites- oder Chips-Herstellung lange gelagert werden müssen, neue Lagerungsstrategien entwickelt werden müssen. Nur in Kombination mit neuen Strategien zur genaueren Bestimmung des Keimzeitpunktes, der Suche nach Sorten mit verzögerter Keimung und der präzisen Bestimmung der idealen Lagerungstemperatur, wird künftig eine ähnlich lange Lagerungszeit wie mit CIPC möglich sein, so das Fazit der Forschergruppe.