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Schweizer Hagel startet Pilotphase mit Satellitendaten
05.05.2020 – (lid.ch) – Die Schweizer Hagel startet eine Pilotphase mit Satellitendaten zur Verbesserung des Risikomanagements.

Anhand aufbereiteter Fernerkundungsdaten werden den Versicherten künftig Informationen zum Wachstums- und Gesundheitszustand der Kulturen bereitgestellt, wie die Schweizer Hagel mitteilt. Damit können diese gezielte Massnahmen wie die Optimierung des Einsatzes von Bewässerung oder anderer Betriebsmittel während der Vegetationsphase einleiten. Zusammen mit den Teilnehmenden der Pilotphase sollen weitere praxisnahe Anwendungen entwickelt werden.
Derzeit werden bei einer Gruppe von Versicherten auf Parzellen mit verschiedenen Ackerkulturen der MSI (Moisture Stress Index) und der NDVI (Normalized Difference Vegetation Index) mittels Satellitendaten berechnet. Der NDVI informiert über die "Grünheit" resp. Zustand der Vegetation. Aufgrund der Einfärbung der Parzelle lassen sich Unterschiede im Pflanzenwuchs erkennen, wie die Schweizer Hagel schreibt. Je höher der Indexwert einer Parzelle ist, desto vitaler ist die grüne Vegetation. Der MSI liefert Informationen über den Wassergehalt der Vegetation. Je tiefer die MSI-Werte sind, desto grösser ist der Wassergehalt der Vegetation. Die Daten basieren auf Aufnahmen des Sentinel 2, einem Erdbeobachtungssatelliten der European Space Agency (ESA), welcher die Bilder mit einer Auflösung von 10 bis 60m liefert.
Weiter werden auf den Testparzellen die Niederschlagssummen, die Tagesmaximum-, Tagesminimum- und Durchschnittstagestemperaturen, die Evapotranspiration sowie die relative Luftfeuchtigkeit berechnet und grafisch dargestellt. Die Grunddaten werden von einem Drittanbieter mit einer Auflösung von 1km x 1km zur Verfügung gestellt. Alle diese Daten seien nützlich, um den Zustand der Kulturen in Bezug auf unterschiedliche Parameter während der Vegetationsperiode beurteilen und falls notwendig Schadensminderungsmassnahmen einleiten zu können, so die Schweizer Hagel.
Pilotphase bis Ende Saison 20
«Der Pilotversuch soll die Bedürfnisse unserer Kunden und Experten aufzeigen, damit essentielle Instrumente zukünftig bereitgestellt werden können. Satellitendaten ergänzen die Meteodaten und liefern in Kombination wertvolle Informationen über Umweltereignisse sowie über das Wachstum und den Zustand der Vegetation. Zukünftig wird eine solche Kombination für die Landwirtschaft und die Schweizer Hagel unabdingbar», sagt Tiziana Speckert, Leiterin des Projektes Remote Sensing Services bei der Schweizer Hagel laut Mitteilung.
Die Pilotphase läuft bis Ende der Saison 2020. Nach Auswertung der Erkenntnisse wird entschieden, in welcher Form die aufbereiteten Daten in Zukunft den Versicherten zugänglich gemacht werden sollen. Ebenfalls wird geprüft, inwieweit die Daten die Effizienz bei der Schadenserhebung steigern können, so dass Schäden präziser und schneller bewertet werden.