Hauptinhalt
Rübenpflanzer schlagen Alarm
17.09.2020 – (lid.ch) - Die Viröse Vergilbung sorgt dieses Jahr für massive Ertragsausfälle bei den Schweizer Zuckerrüben. Sie kann nicht mehr richtig bekämpft werden, weil Beizmittel mit Neonicotinoiden verboten sind. Die Branche fordert nun eine Notfallzulassung. Ansonsten drohe dem Schweizer Zucker das Aus.
Kategorien: Zuckerrüben

Die Rübenblätter in den Anbaugebieten zwischen Genf und Bern sind derzeit nicht grün, wie es sein sollte, sondern gelb. Grund ist die Viröse Vergilbung, ein Virus, das von Blattläusen übertragen wird. Seit 2019 Neonicotinoide verboten worden sind, kann das Saatgut nicht mehr entsprechend gebeizt werden. Kombiniert mit dem für Blattläuse optimalen milden Winter sorgt das für einen massiven Krankheitsdruck und Ertragsausfälle bis zu 50 Prozent.
In der EU haben praktisch alle Staaten mittlerweile Notfallzulassungen entweder zur Beizung oder für Spritzmittel erteilt. Das sorgt für ungleiche Voraussetzungen. Der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer (SZV) hat nun einen Antrag auf eine Notfallzulassung für das Pflanzenschutzmittel "Gaucho" gestellt. Diese soll für 3 Jahre gelten. Bis dann hofft die Branche auf die Entwicklung resistenter Sorten, biologische Bekämpfungsmassnahmen oder alternative Mittel.
Geschehe nichts, so käme das dem Ende des Schweizer Zuckeranbaus gleich, betonten die Branchenvertreter heute an einem Medienanlass im Berner Seeland.
Einen ausführlichen Bericht lesen Sie im LID-Mediendienst.
