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«Nutztiere verwerten rund 350’000 Tonnen Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie»
03.05.2021 – (lid.ch) – Der Bündner Bauernverband plädiert für eine Ablehnung der beiden Agrarinitiativen und betont: Die Landwirtschaft habe sich in den letzten Jahren bereits stark in Richtung Ökologie und Bio entwickelt.
Kategorien: Agrarpolitik
Tatsächlich brauche es viel Aufklärungsarbeit, um die Auswirkungen insbesondere der Pestizidverbotsinitiative aufzuzeigen, hat Fadri Stricker, Vizepräsident des Bündner Bauernverbandes, anlässlich der Pressekonferenz des Verbandes bemerkt. Zum Beispiel seien synthetische Biozide in der Lebensmittelverarbeitung wie Metzgereien, Käsereien, Reinigung der Melkmaschinen von grösster Bedeutung: Dort werde Hygiene werde grossgeschrieben und ohne den Einsatz von Keimhemmern sei die Hygiene in Zukunft nicht mehr gewährleistet.
Weiter suggerierten die Initianten der zweiten Initiative unter dem Deckmantel Trinkwasser suggerierten ein ganz anderes Bild, als im Initiativtext wiedergegeben werde, führte Thomas Roffler, Präsident des Bündner Bauernverbandes, weiter aus. Der Inhalt gefährde aber die Versorgung mit regionalen Produkten, Investitionen sowie die Existenz vieler Bauernhöfe und baue Arbeitsplätze ab. Die Initiative nehme grossen volkswirtschaftlichen Schaden in Kauf. Ausserdem würden Nutztiere heute rund 350’000 Tonnen Nebenprodukte aus der Lebensmittelindustrie verwerten, was bei einer Annahme der Initiative nicht mehr möglich wäre und einen gigantischen Foodwaste zur Folge hätte.
Die Lösung für die Zukunft seien entsprechend nicht radikale Initiativen, sondern Forschung und technischer Fortschritt, pflichtete auch Ursin Gustin, Biobauer und Vizepräsident der Junglandwirte Schweiz, bei. In den letzten zehn Jahren sei der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ausserdem über 40 Prozent zurückgegangen und sowohl die Forschung als auch die Politik arbeiteten intensiv an Lösungen. Deshalb sei es von grösster Bedeutung, dass der eingeschlagene Weg der stetigen Verbesserung weitergeführt werden könne. Mit dem vom Parlament beschlossenen Absenkpfad und den laufenden ökologischen Verbesserungen könnten die Umweltziele erreicht werden.