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NL: Landwirte blockieren Strasse nach Forderung linksliberaler Partei
02.10.2019 – (lid.ch) – Niederländische Landwirte wollen nicht immer nur Prügelknabe der Nation sein. Sie demonstrieren nachdem eine Regierungspartei forderte, die Hälfte des Viehbestandes abzuschaffen.
Kategorien: Geflügel Schweine Internationales

Auslöser für die Demonstrationen sind radikale Forderungen der linksliberalen Regierungspartei D66, berichtet agrarheute. Die Partei fordert, dass der niederländische Viehbestand um die Hälfte verringert wird. Tjeerd de Groot, D66-Parlamentsabgeordneter, geht davon aus, dass die Stickstoffemissionen durch die Abstockung der Hühnerbestände um 50 Millionen Tiere und des Schweinebestandes um 6 Millionen Tiere drastisch verringert werden können.
Wie agrarheute weiter schreibt, reagierten zahlreiche Verbände bestürzt auf den Vorschlag der D66. Sie werfen der Partei vor, mit falschen Zahlen für die Stickstoffbelastung zu argumentieren. Nur 20 Prozent des Stickstoffs, der in Naturschutzgebieten lande, stamme aus der Landwirtschaft. Der niederländische Bauernverband (LTO) stellte klar, dass die Agrarbranche bereits viel für die Verbesserung der Nachhaltigkeit getan hätte.
Auch in Deutschland möglich
Für die Protestaktionen zeigt der Deutsche Bauernverband Verständnis (DBV), wie Präsident Joachim Rukwied in einer Pressemitteilung des DBV vernehmen liess. Er schliesst nicht aus, dass auch deutsche Landwirte ihren aufgestauten Unmut in dieser Form ausdrücken und kündigte Unterstützung an, sofern die Proteste gewaltfrei bleiben. Der Bauernpräsident wirbt in der Mitteilung allerdings für Dialog und ruft dazu auf, den verständnisvollen Reaktionen aus der Bevölkerung Rechnung zu tragen.