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Neu-Organisation bei den Zuckerrübenpflanzern
13.03.2019 – (lid.ch) - Der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer (SVZ) hat sich reorganisiert. Die Delegierten vearbschiedeten die neuen Statuten heute in Bern. Ein grosses Thema waren auch die kommenden Pflanzenschutz-Initiativen.
Kategorien: Zuckerrüben Pflanzenschutz
Ein sehr schweres Jahr sei es für die Zuckerrübenpflanzer gewesen, sagte SVZ-Präsident zu Beginn der Versammlung. Neben der Trockenheit machten ihnen auch weiter die Preise zu schaffen. Ein Lichtblick war die (befristete) Bundeshilfe mit Mindestzoll und höheren Einzelkulturbeiträgen, die der Bundesrat Ende November gewährte.
Neben dem Geschehen auf Markt und Politik stand an der Delegiertenversammlung in Bern die Reorganisation des SVZ im Fokus des Geschehens. Sämtliche Punkte wurden durch die Delegierten einstimmig gutgeheissen. Bisher waren es die Regionalorganisationen OVZ und WVZ, welche die Interessen der Rübenpflanzer vertreten haben. Die Kräfte werden nun gebündelt und alle Pflanzer sind neu direkt Mitglied beim SVZ. Die Delegierten werden weiterhin an den Generalversammlungen der OVZ und der WVZ gewählt. Die Sitz-Verteilung wird vom SVZ festgelegt. Sie richtet sich nach den Zuckerrübenmengen pro Transport- oder Regionalorganisation. Diese Organisationen werden neu auch direkt im SVZ-Vorstand vertreten sein. Damit sollen Austausch und Einbezug verbessert werden.
Der neue Vorstand besteht aus 5 Mitgliedern des alten Vorstands und 6 neuen Mitgliedern. Alle Vorstandsmitglieder wurden in globo einstimmig gewählt. Präsident Josef Meyer wurde ebenso einstimmig bestätigt.
Der neue Vorstand des SVZ
- Pierre-Alain Epars, Penthalaz
- Andreas Guyer, Bülach
- Adrian Kramer, Büchslen
- Silvan Ziegler, Rothenhausen
- Frank Amiet, Selzach
- Kurt Müller, Gachnang
- Simon Häfeli, Seon
- Phillipe Egger, Chavornay
- Patrick Roth, Montignez
- Viktor Mühlebach, Tegerfelden
Präsident: Josef Meyer, Jussy
Die Aufarbeitung der schwierigen Kampagne 2018 wird dieses Jahr ein Schwerpunkt sein. So besteht ein runder Tisch bezüglich der letztjährigen Transportprobleme. Im Rahmen der Agrarpolitik begleitet der SVZ die Studie Optimierungspotenzial Schweizer Zucker und leistet Mitarbeit. Weiter werden die Auswirkungen des Mindestzolls sowie des höheren Einzelkulturbeitrags beobachtet und analysiert.
"Spaltende Gegenvorschläge verhindern"
Ein grosses Thema sind auch bei den Rübenpflanzern die Pflanzenschutz-Initiativen. David Brugger vom Schweizer Bauernverband (SBV) stellte die Massnahmen des Verbands und den Allianz-Partnern gegen die beiden anstehenden Initiativen vor. Diese kommen voraussichtlich 2020 vors Volk. Es gelte die Initiativen zu bekämpfen und Gegenvorschläge zu verhindern, welche die Landwirtschaft spalten, so Brugger. Er betonte, dass die Themen der Initiativen die Gesellschaft bewegten und die Bäuerinnen und Bauern ihre Hausaufgaben machten müssten. Es sei nötig, Antworten auf die thematisierten Bereiche zu geben. So wie etwa den Aktionsplan Pflanzenschutzmittel oder die Branchenstrategie Futtermittelversorgung.
In einem zweiten Teil gehe es darum aufzuklären und Vertrauen zu schaffen. Diese Aufklärung steht in der Vorkampagne im Mittelpunkt, dies unter dem Slogan "Wir schützen, was wir lieben". Dabei wird Material wie Infoflyer oder das Fokusmagazin zur Verfügung gestellt. Zudem ist eine nationale "Schau in mein Feld"-Aktion geplant. Dabei werden gepflegte Kulturen ausgeschildert. Für die nationale "Schau in meinen Stall"-Aktion sollen unter anderem bestehende Stallvisite-Betriebe eingebunden werden. Im Schlussspurt steht zudem eine Studie der HAFL, welche die Auswirkungen auf diverse reale Betriebe im Falle einer Annahme der Trinkwasser-Initiative aufzeigt.
Nicht mehr der Zucker im Fokus
Die Schweizer Zucker AG hat die neue Ausrichtung ihrer Kommunikation vorgestellt. Während bisher das Produkt Zucker im Vordergrund stand, sind es neu die Rübe und die Pflanzer. In Zeiten, wo Zuckerberge negativ dargestellt und assoziiert würden, sei eine Überprüfung nötig, sagte Marketing-Leiterin Catherine Metthez. Konsumenten wüssten oft nicht, dass Schweizer Zucker zu 100 Prozent aus Schweizer Zuckerrüben gewonnen werde. Besonders junge Menschen seien teils der Meinung, dass es sich um ein chemisches Produkt handle, so Metthez.
Es gebe jedoch einen Trend zu Natürlichkeit. Das will die SZU nutzen und stark die Natürlichkeit, die Regionalität und die Nachhaltigkeit kommunizieren. "Das geht am besten, wenn wir aufs Feld gehen", sagt Metthez. Zu diesem Zweck wurden 3 Spots unter dem Motto "Natürlich natürlich" produziert. Sie zeigen unter anderem, dass nicht "nur" Zucker aus den Zuckerrüben entsteht und zeigen Feld und Pflanzer.