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Lebensleistung immer wichtiger
04.04.2019 – (lid.ch) - Die Landwirtschaft als Sündenbock – das will der Präsident von Holstein Switzerland, Hans Aebischer, nicht auf sich sitzen lassen. Das Tierwohl stehe bei der Holstein Genossenschaft ganz oben. Bei der Delegiertenversammlung galt deshalb ein Augenmerk den Kühen mit hoher Lebensleistung.
Kategorien: Rindvieh

Fast täglich werde auf der Schweizer Landwirtschaft rumgehackt, zeigte sich Präsident Hans Aebischer an der Delegiertenversammlung von Holstein Swiss in Fribourg enttäuscht. Landwirtinnen und Landwirte würden als die grössten Umweltsünder dargestellt. Aebischer plädierte in seiner Eröffnungsrede für eine kritischere Hinterfragung von alltäglichen Tätigkeiten wie den Gebrauch von Fortbewegungsmitteln, die häufig gebraucht würden, um in die Ferien zu verreisen oder billige Lebensmittel aus dem Ausland einzufliegen.
Hohe Leistung durch unterstützendes Umfeld
Die Kritik, die immer wieder an die Adresse der Züchter einer Hochleistungskuh gelangt, sei nicht zuletzt ein Unwissen der Bevölkerung, räumte Aebischer ein. Der Vorstand sei aber daran, konkret die Öffentlichkeit zu informieren, welche Tätigkeiten der Verband für ein besseres Wohlbefinden seiner Kühe unternimmt. So versicherte Aebischer, dass Kühe, die täglich 50 kg und mehr Milch geben, gesund sein müssen um so eine Leistung hervorzubringen. Damit dies möglich sei, brauche es aber auch ein geeignetes Umfeld, wie Fütterung und Haltung, die stimmen müssten. Ausserdem möchte der Verband nicht, dass die Holsteinkuh noch grösser werde, damit sie an Schweizer Stallsysteme angepasst bleibe.
Für eine produzierende Landwirtschaft
Aebischer erwähnte, dass die Lebensleistung der Holstein-Kühe in den letzten zehn Jahren angestiegen sei. So hatte man vor 10 Jahren 50 Kühe, die in ihrem Leben über 100'000 kg Milch gegeben hatten. Dieses Jahr seien es bereits dreimal so viel.
Intensiv habe sich der Vorstand mit der Stellungnahme zur Agrarpolitik 22+ des Bundes befasst und dem Bundesrat Änderungsvorschläge mitgeteilt. Man erhofft sich, dass der produzierenden Landwirtschaft in Zukunft wieder mehr Rechnung getragen wird.
Rüttimann für Emmenegger
140 Delegierte waren anwesend, als Präsident Aebischer und Direktor Michel Geinoz beide souverän zum ersten Mal durch die Delegiertenversammlung führten. Um den Vorstand nach dem Abgang von Daniel Emmenegger zu ersetzen, wurde Patrick Rüttimann aus Hohenrain (LU) einstimmig gewählt. Selber hat der Holsteinzüchter 55 Holsteinkühe. Nebst dem Präsidium der Zuchtgesellschaft Baldeggersee ist er ein zugelassener Richter.