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Land- und Forstwirtschaft leiden unter beispiellosen Dürren
15.03.2021 – (lid.ch) – Eine internationale Studie mit Beteiligung der eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) zeigt: Die Dürreperioden wurden zuletzt immer heftiger.

Die grosse Dürre-Studie bildet die hydroklimatischen Bedingungen in Mitteleuropa von der Römerzeit bis zur Gegenwart ab. Dafür wurden über 27’000 Messungen an Baumringen von 147 Eichen gemacht: Von archäologischen Überresten, aber auch von lebenden Bäumen wurden Kohlenstoff- und Sauerstoffisotope aus den Baumringen extrahiert. Und die Untersuchungen zeigen nun: Die Sommerdürren der letzten 6 Jahre in Europa waren weitaus gravierender als die Dürren in den rund 2100 Jahren davor.
Obwohl es in Europa auch immer wieder sehr feuchte Sommer gab, sei der Kontinent in den vergangenen zwei Jahrtausenden grundsätzlich immer trockener geworden, heisst es in der Studie. Allerdings war es über Jahrhunderte eine schleichende Entwicklung und erst in den letzten Jahrzehnten sei die Entwicklung drastischer und schneller geworden. Extreme Bedingungen würden immer häufiger.
Leidtragend sind vor allem die Land- und Forstwirtschaft und schliesslich auch die Gesellschaft. Die extremen Dürren haben unter anderem Ernteausfälle, vertrocknete Wälder und trockenfallende Flüsse zur Folge. Das beispiellose Waldsterben in weiten Teilen Mitteleuropas bestätige die Ergebnisse, sagte ein Forscher der Studie gegenüber der Nachrichtenagentur SDA.
Den Grund für die zuletzt beschleunigte Entwicklung und Häufung der Dürreperioden in Europa vermuten die Forscher in der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung. Die Klimaerwärmung habe auch Einfluss auf die Position des Polarfrontjetstreams und damit auf das Temperaturgefälle. Der Polarfront- und der Subtropenjetstream gleichen die Temperatur zwischen den Polen und dem Äquator aus und haben grossen Einfluss auf unser Wetter.