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Klima zeigt Zähne
02.07.2021 – (lid.ch) – Es ist kein einfaches Jahr für die Landwirtschaft: Nach den Frostschäden im April hat der Juni mit viel Regen und Hagelunwetter aufgewartet. Viele Bäuerinnen und Bauern erlitten Totalausfälle.
Kategorien: Kulturland Einkommen Ackerbau Gemüse Futterbau Pflanzenschutz Klima

Stefan Krähenbühls Süsskartoffeln und Kartoffeln haben bereits bei einem Hagelgewitter Anfang Juni Schaden genommen. «Wir haben am 3. und 4. Juni Süsskartoffeln gesetzt, haben Pflanzgut für 35’000 Franken vergraben und nach getaner Arbeit hat uns das Unwetter das halbe Pflanzgut kaputt gemacht», erzählt der Landwirt vom Hof am Murtensee in Greng im Kanton Freiburg.
Seine Kartoffeln und Kunstwiese hätten sich mittlerweile aber zu rund 80 Prozent wieder erholen können und es gebe noch etwas zu ernten. Andere hätten da weniger Glück gehabt: Was das jüngste Hagelgewitter von Anfang Woche bei anderen Landwirtinnen und Landwirten angerichtet habe, löse bei ihm grösste Betroffenheit aus. «Da gibt es Bäuerinnen und Bauern die haben einen Totalschaden und gar keine Ernte mehr», sagt Stefan Krähenbühl.
Unter anderem bei den Kartoffeln hat es von Freiburg über Bern bis in den Aargau und der Ostschweiz das Hauptanbaugebiet getroffen, erklärt Ruedi Fischer, Präsident der Vereinigung Schweizerischer Kartoffelproduzenten. «Und weil es immer noch nass ist, verschärft sich der Druck – Kraut- und Knollenfäule haben perfekte Bedingungen», ergänzt er. Auch im Ackerbau habe es generell viel verhagelt und verschwemmt. «Die Bauern in der Region machen sich Gedanken, wie sie nächsten Winter zu Futter kommen», sagt er weiter.
Beim Klima sei man irgendwie machtlos, bei anderen Sorgen oder Problemen habe man die Veränderung selber in der Hand. Trotzdem, als Bauer müsse man unbedingt wieder aufstehen können, sagt Stefan Krähenbühl: «Auch wenn 10 bis 20 Prozent des Jahresumsatzes weg sind, müssen wir liquid sein für nächstes Jahr, um im November wieder Pflanzgut bestellen zu können. Das Portemonnaie muss stimmen, die Buchhaltung muss stimmen und wir müssen auch im Kopf bereit sein.»
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