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Initiativen und Finanzen beschäftigen Berner Bauern
04.04.2019 – (lid.ch) - Aktuelle Themen rund um die Initiativenflut und die Finanzen bestimmten die Agenda an der Mitgliederversammlung des Berner Bauernverbandes (BEBV) am 3. April 2019.

Zum ersten Mal wurde eine Mitgliederversammlung des BEBV am Abend durchgeführt. Bei aufgeräumter Stimmung nahmen 300 Personen aus allen Teilen des Kantons an der Veranstaltung auf dem Schwand in Münsingen teil.
Präsident Hans Jörg Rüegsegger erklärte, dass auch für die Bauern das Thema Klima aktuell sei und dass sich der Verband intensiv mit den Volksinitiativen zum Pflanzenschutz, der Ausscheidung der Gewässerräume sowie der Raumplanung auseinandersetzen werde. Für kleine und grosse, Berg- und Talbetriebe wolle der Verband Perspektiven schaffen, sodass sie wirtschaftlich gesund, als auch sozial und ökologisch nachhaltig arbeiten könnten.
Mit Geschlossenheit gewinnen
Auch der Berner Grossratspräsident Jürg Iseli und Markus Ritter, der Präsident des Schweizer Bauernverbandes (SBV) sprachen zu den Berner Bauern und riefen sie auf, sich aktiv in Gesellschaft und Politik einzubringen. Ritter warnte vor den Pflanzenschutzinitiativen: "Der Einsatz von biologischen und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln und der Zukauf von Futtermitteln würden bei einer Annahme verunmöglicht, dies erschwere die wirtschaftliche Produktion für alle Bauern", betonte er in gewohnt leidenschaftlicher Manier. Um bei den kommenden Abstimmungen gegen die Initiativen erfolgreich zu sein müsse man strategisch geschickt vorgehen und von den Bio-Bauern bis zur Lebensmittelindustrie eine geschlossene Front bilden. Auch die Agrarpolitik 2022+ und die kamen Wahlen zur Sprache, weil sie massgeblich die Zukunft der Bauernfamilien bestimmen werden.
Mittels Fakten und der Informationskampagne "Wir schützen, was wir lieben" will der SBV die Bevölkerung in den kommenden Monaten Themen wie Pflanzenschutz, Futtermittel oder Boden erklären.

Mehr Mitglieder, bessere Finanzen
Der Verein Berner Bauern Verband verfügt über eine gute Kapitalbasis und ist finanziell gut aufgestellt nach Angaben von Geschäftsführer Andreas Wyss. Der Mitgliederbestand wuchs um 2 % im 2018. Die Rechnung 2018 weist dennoch einen Verlust von 47'290 CHF aus. Die Mitglieder hiessen die Rechnung 2018 gut. Das Budget 2019 sieht vor, dass der Mitgliederzuwachs im kommenden Jahr anhält. Dennoch sieht das Budget auch im 2019 einen Verlust von 41'000 CHF vor. "Wenn die Mitgliederbasis von heute rund 72 % auf 100 % gesteigert werden könnte, so wäre es möglich, die einzelnen Mitgliederbeiträge für alle Betriebe um einen Drittel zu senken", betonte Wyss an der Versammlung. Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Abendveranstaltung will Wyss auch in Zukunft an dieser Form festhalten.
Wechsel in den Gremien
Thomas Hurni aus Gurbrü (Vertreter GVBF) und Erika Peter aus Aarberg (Vertreterin Bäuerinnenorganisationen) sind aus dem Grossen Vorstand zurückgetreten. Aurelia Marti aus Ins und Beat Bösiger aus Niederbipp wurden an ihrer Stelle neu gewählt.
Aus den Fachkommissionen zurückgetreten sind: Rahel Joss, Gysenstein; Niklaus Hofer, Schliern b. Köniz; Pascal Occhini, Ins; Andreas Schneider, Walkringen; Thomas Streit, Zimmerwald; Bruno Wermuth, Vielbringen b. Worb.