Hauptinhalt
Fruchtvolle Zusammenarbeit der Aargauer Imker und Landwirte
20.05.2019 – (lid.ch) – Pünktlich zum zweiten Weltbienentag präsentierte der Bauernverband Aargau die Situation des Ressourcenprojektes bienenfreundliche Landwirtschaft im Kanton. Die Zwischenbilanz ist positiv. Vor allem der Austausch zwischen Imkern und Landwirten wird als bereichernd angesehen.
Kategorien: Bienen Biodiversität
Honig- und Wildbienen sind als Bestäuber eine wichtige Ressource für die Landwirtschaft, indem sie Ertrag und Ernteprodukte sichern. Genau darauf zielt das einzigartige Ressourcenprojekt "Bienen- und wildbienenfreundliche Landwirtschaft im Kanton Aargau" ab. Es wurde 2017 vom Verband Aargauischer Bienenzüchtervereine (ABZV) mit dem Bauernverband Aargau (BVA) als Trägerschaft lanciert und dauert insgesamt sechs Jahre.
Landwirtinnen und Landwirte sollen im Rahmen des Projekts verschiedene honig- und wildbienenfreundliche Massnahmen umsetzen. So werden beispielsweise der Mähzeitpunkt auf den Bienenflug abgestimmt, vermehrt auf Pflanzenschutzmittel verzichtet, das Nahrungsangebot mit der Kleeblüte erhöht sowie Nistmöglichkeiten für Wildbienen mit Totholz oder Sandhaufen geschaffen. Zusatzaufwände und allfällige Ertragsausfälle werden den Bauern teilweise vergütet. Zur Projekthalbzeit im 2019 konnten sich die letzten Landwirtschaftsbetriebe anmelden.
Wertvolle Kleeblüten
Die bisherige Bilanz sei positiv, wie Bea Vonlanthen der Fachstelle Agrofutura bei der Präsentation auf der Betriebsgemeinschaft Frey-Glur in Brittnau betont. 337 Betriebe setzten bis 2022 die acht Grundmassnahmen um und wählen jährlich aus einem Katalog von neun Einzelmassnahmen aus. Die Beteiligung an den meisten Massnahmen sei höher als erwartet. Laut Geschäftsführer des BVA, Ralf Bucher, sei jeder 8. Betrieb im Kanton am Projekt beteiligt. Besonders die knapp 800 Hektaren Klee, die erst sechs Wochen nach Blüte gemäht werden können, wurden von den Betrieben sehr positiv aufgenommen.
Gerade der Klee sei besonders wertvoll für die Bienen, wie Andreas König vom ABZV betont. Klee würde die Trachtlücke überbrücken, also die Zeit in der nichts blüht wie gerade jetzt. "Wir Imker nennen das "grüne Wüste", weil alles grün ist, es aber für die Bienen nichts Interessantes gibt", erklärt er eine der Massnahmen. Andere Massnahmen wie Buntbrachen, Sandhaufen oder Totholz werden vom Betriebsleiter Werner Frey unternommen. Ziel sei ganz allgemein auch eine Aufwertung der Biodiversität, die Bienen seien aber eine von der Bevölkerung speziell wahrgenommene Insektengattung, darum setze man in einem ersten Schritt da an, so Bea Vonlanthen.
Das Projektteam freute sich insbesondere über die gute Zusammenarbeit von Imkern und Landwirten und dem gegenseitigen Dialog. Rückmeldungen zeigen, dass das Projekt bereits Anstoss zu Massnahmen und Absprachen mit Imkern gab. "Früher waren viele Landwirte auch Imker, das ist heute nicht mehr unbedingt der Fall", erklärt Bea Vonlanthen.
Mehr zum Projekt erfahren Sie hier.