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EU berät sich im Kampf gegen ASP
23.09.2021 – (lid.ch) – Deutschland hat der EU-Kommission ein Schutzkorridorkonzept gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) vorgestellt. Derweil gerät Polen in Kritik, zu wenig gegen die Krankheit zu tun.
Kategorien: Schweine Tiergesundheit

In Brüssel trafen sich Vertreter aus Deutschland, Polen und Tschechien mit der EU-Kommission, um das weitere Vorgehen gegen die ASP zu beraten, wie das deutsche Agrarministerium BMEL mitteilt. Insbesondere ging es um Zaunmassnahmen.
Deutschland schlägt vor, mit einem von zwei festen Zäunen begrenzten Korridor einen sogenannt «weisse Zone» zu schaffen, in der die Wildschweinpopulation gegen Null reduziert werden soll. Damit soll die Ausbreitung der ASP gegen Westen verhindert werden. Die EU-Kommission habe das Konzept begrüsst, so das BMEL.
Kritisiert wird aber das zögerliche Mitwirken Polens, woher die ASP nach Deutschland eingeschleppt worden war. Nach deutscher Sicht wäre ein dritter Zaun in Polen sinnvoll. Leider sei Polen auch weiterhin nicht bereit, sich hier zu bewegen, bemängelte die deutsche Staatssekretärin Beate Kasch. Und das, obwohl Deutschland personelle, organisatorische und finanzielle Unterstützung zugesagt habe.
In Polen ist die Afrikanische Schweinepest bereits seit 2014 vertreten, in Deutschland aufgetaucht ist sie erstmals 2020 in der Nähe zur polnischen Grenze.
Von der Subsahara in den Norden
Die Afrikanische Schweinepest (ASP) kommt in zahlreichen Ländern im subsaharischen Afrika vor. Natürliches Erreger-Reservoir der Afrikanischen Schweinepest im südlichen Afrika sind Warzenschweine, die jedoch selbst nicht erkranken. Übertragen wird das Virus durch die Lederzecke. Es kann in sämtlichen Körperflüssigkeiten und Geweben von infizierten Schweinen festgestellt werden und eine Ansteckung der Tiere ist unter anderem über den Kontakt mit infizierten Schweinen und über die Aufnahme von Schweinefleisch oder Speiseabfällen möglich. Aus diesem Grund kann sich das Virus auch dort verbreiten, wo keine Lederzecken vorkommen. Beim akuten Verlauf der Krankheit ist die Mortalität sehr hoch. Symptome sind oft hohes Fieber der Tiere, Atembeschwerden sowie Rötungen und Verfärbungen der Haut. Infiziert werden können sowohl Wild- als auch Hausschweine.
Ist die ASP einmal ausgebrochen, hilft nur das Töten von Beständen als Gegenmassnahme. Denn eine Impfung oder Behandlung existiert nicht. Keine Gefahr stellt die Krankheit hingegen für andere Tiere und Menschen dar.
Weitere Informationen gibt es auf der Website des BLV.