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Erhöhte Mykotoxin-Belastung bei diesjähriger Getreideernte
05.10.2021 – (lid.ch) – Die Branchenorganisation Swissgranum hat beim zusammen mit dem nationalen landwirtschaftlichen Forschungsinstitut Agroscope durchgeführten Monitoring in der Getreideernte 2021 höhere Mykotoxin-Belastungen im Vergleich zum Vorjahr festgestellt. Gesamthaft seien die Belastungswerte aber auf einem tiefen Niveau.
Kategorien: Forschung Ackerbau Getreide Pflanzenschutz

In Zusammenarbeit mit Agroscope überwacht Swissgranum im Rahmen eines Monitorings das Risiko der Mykotoxin-Belastung des Getreides vor und nach der Ernte. Verschiedene Fusarien-Arten im Getreide und Mais können eine Vielzahl unterschiedlicher Mykotoxine bilden. Mykotoxine sind von Pilzen gebildete giftige Stoffwechselprodukte. Sie können bei Menschen und Tieren bereits in tiefen Konzentrationen eine toxische Wirkung zeigen. Aus diesem Grund bestehen Höchstgehalte für Mykotoxine im Lebensmittelsektor und Richtwerte für den Futtermittelsektor, welche Bestandteil der Übernahmebedingungen von Swissgranum sind.
Die Untersuchungen zur diesjährigen Ernte zeigten nun, dass das Mykotoxin Deoxynivalenol im Getreide der Ernte 2021 häufiger vorkomme als im Vorjahr, heisst es in einer Mitteilung. Unter anderem beim Mahlweizen sei eine Belastung von Deoxynivalenol häufiger vorgekommen als 2020. Allerdings habe das Jahr 2020 auch die niedrigste Deoxynivalenol-Belastung seit der Einführung des Monitorings im 2007 aufgewiesen.
Daneben sei vor allem die Getreidesorte Triticale von einer erhöhten Mykotoxin-Belastung betroffen gewesen. Bei fast jedem analysierten Muster wurde Deoxynivalenol nachgewiesen. Die erhöhten Werte liessen sich auch auf die nassen Wetterbedingungen zurückführen: Die Bedingungen vor der Reife der Pflanzen seien für die Entwicklung des Pilzes und der Deoxynivalenol-Belastung günstig gewesen. Gesamthaft hätten die Belastungen bei den untersuchten Proben von Mahlweizen und Gerste aber dennoch auf einem tiefen Niveau und unter den jeweiligen Höchstgehalten gelegen.