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Das landwirtschaftliche Einkommen ist gestiegen
08.10.2019 – (lid.ch) – Im Jahr 2018 ist das landwirtschaftliche Einkommen laut der Forschungsanstalt Agroscope um 4,1 Prozent gestiegen. Hauptgründe waren die hervorragende Obst- und Weinernte sowie höhere Erträge aus der Rindviehhaltung.

2018 stieg das Einkommen
Das landwirtschaftliche Einkommen lag im Mittel bei 70'600 Franken pro Betrieb und entschädigte 1,36 familieneigene Arbeitskräfte, wie Agroscope heute bekannt gab. Der landwirtschaftliche Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft stieg um 4 Prozent auf 51'900 Franken. In der Talregion lag er mit 65'300 Franken deutlich höher als in Hügel- (46'500.-) und Bergregion (38'900.-).
Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen der landwirtschaftlichen Haushalte blieb 2018 nahezu konstant und betrug 31'800 Franken pro landwirtschaftlichem Haushalt. Das Gesamteinkommen stieg um 2,8 Prozent auf 99'000 Franken.
Das Wetter sorgte vergangenes Jahr für eine aussergewöhnliche Obst- und Weinernte, was sich auf die Einkommen auswirkte. In der Viehhaltung gab es höhere Erträge, weil sich der Milchpreis etwas erholte und die Milchproduktion leicht zunahm.
Anders sah es jedoch im Acker- und Futterbau aus, wo das Wetter für Einbussen sorgte. Auch auf dem Schweinemarkt war die Lage weiter schwer, wie Agroscope schreibt. In diesen Bereich hat sich die Lage dieses Jahr aber wieder verbessert (siehe Abschnitt zur Schätzung landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2019).
SBV erfreut, sieht aber Nachholbedarf
Der Schweizer Bauernverband (SBV) zeigt sich in einer Medienmitteilung erfreut über den Anstieg des landwirtschaftlichen Einkommens und die Prognose für 2019. Ein verbessertes Einkommen sei jedoch auch bitter nötig. Der SBV weist darauf hin, dass die in der Landwirtschaft erwirtschafteten mittleren Einkommen nur etwa zwei Drittel so hoch seien wie diejenigen von berufstätigen Lohnempfängern im 2. und 3. Sektor.
Produktionswert 2019 steigt
Gleichzeitig mit den Agroscope-Zahlen hat das Bundesamt für Statistik (BFS) die Schätzung für die landwirtschaftliche Gesamtrechnung 2019 publiziert. Sie geht davon aus, dass die Bruttowertschöpfung um 2,1 Prozent auf 4,2 Milliarden Franken steigen wird. Dies weil die Situation auf dem Schweinemarkt sowie die Ernten im Futter- und Getreidebau besser sind als 2018.
Die Gesamtproduktion der Landwirtschaft schätzt das BFS auf 11 Milliarden Franken, 2,9 Prozent mehr als 2018. Um 3,4% höher sind die Ausgaben für Vorleistungen, darunter fallen u.a. Futter, Dünger oder Energie.
Im Pflanzenbau geht das BFS von einem Produktionswert von 4,6 Milliarden Franken aus, einem Plus von 4,1 Prozent. Während der Wert beim Getreide wächst, geht er im Obstbau im Vergleich zum hervorragenden Vorjahr klar zurück.
Deutlich besser steht mit einem Plus von 13,1 Prozent und einem Produktionswert von 1 Milliarde Franken die Schweinebranche da. Grund ist laut BFS der Rückgang der Schlachtungen und die damit verbundene Erhöhung des Durchschnittspreises um 17,6 Prozent. Ein Plus gibt es bei der Eierproduktion, während der Produktionswert beim Mastgeflügel leicht abnimmt. Insgesamt erreicht die Geflügelproduktion einen Wert von 600 Millionen Franken (+1,1%). Der Wert der Milchproduktion ist stabil bei nahezu 2,2 Milliarden Franken (+0,1%),
Das Nettounternehmenseinkommen der Schweizer Landwirtschaft (sektorales Einkommen) wird für 2019 auf knapp 3,2 Milliarden Franken geschätzt. Das ist ein Plus von 2,9 Prozent zu 2018.