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Chlorothalonil: Wasserversorger und Bauern arbeiten zusammen
25.08.2020 – (lid.ch) – Seit Anfang Jahr darf in der Schweiz das Fungizid Chlorothalonil nicht mehr eingesetzt werden. Im Berner Seeland setzen die Wasserversorgung und die Bäuerinnen und Bauern auf eine Rückkaufaktion für die Restbestände.
Kategorien: Pflanzenschutz

Da viele Landwirte noch chlorothalonilhaltige Produkte aus den Vorjahren am Lager haben, möchten die Seeländische Wasserversorgung (SWG) und die Landwirtschaftliche Organisation Seeland (LOS) diese zentral einsammeln, angemessen entschädigen und fachgerecht entsorgen, wie es in einer gemeinsamen Medienmitteilung heisst. Sie führen deshalb eine gemeinsame Rückkaufaktion durch.
So können am Mittwoch, 26. August von 8 bis 12 Uhr alle Landwirtinnen und Landwirte aus dem SWG-Verbandsgebiet Restbestände von Chlorothalonil im SWG-Werkhof in Worben abgeben. Sie erhalten für alle chlorothalonilhaltigen Pflanzenschutzmittel 12 Franken pro Liter.
„Dass für die rechtmässig gekauften Produkte bisher weder eine Aufbrauchfrist noch eine Entschädigung geboten wurden, finden viele Bauern stossend“, sagt LOS-Präsident Daniel Weber laut Mitteilung. „Wir begrüssen es deshalb, dass nun die SWG eine Entschädigung anbietet, wobei auch den Bauern Dank gebührt, denn viele haben deutlich über dem Rücknahmepreis eingekauft“, so Weber.
SWG-Geschäftsführer Roman Wiget ergänzt gemäss Mitteilung: „Korrekterweise müsste die Entschädigung nicht von der Wasserversorgung, sondern von jenen entrichtet werden, welche diese Produkte produziert und verkauft haben.“
Weber und Wiget erhoffen sich mit Rückkaufaktion Signalwirkung für weitere Regionen in der Schweiz.
Lesen Sie zum Thema auch den LID-Artikel "Das bedeutet das Chlorothalonil-Verbot".