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Biodiversitätsfreundlichere Pachtverträge
08.07.2021 – (lid.ch) – Pro Natura will per Pachtvertrag mehr Artenvielfalt erreichen: Die Naturschutzorganisation berät Verpächterinnen und Verpächter von Kulturland, wie diese gemeinsam mit den Bewirtschaftenden des verpachteten Landes die Artenvielfalt fördern können.
Kategorien: Kulturland Biodiversität

Im Kulturland sei die Biodiversität besonders stark unter Druck, schreibt Pro Natura in einer Mitteilung. 45 Prozent dieses Landes würde von Privatpersonen, Gemeinden, Kirchgemeinden, Firmen oder Stiftungen an Landwirte verpachtet. Und gerade die Verpächterinnen und Verpächter könnten laut Pro Natura einen grossen Beitrag dazu leisten, dass es im Landwirtschaftsland wieder mehr blumenreiche Wiesen, Hecken, Hochstammobstbäume und Kleingewässer gebe.
Im Rahmen des neuen Projekts «Biodiversität verpachten» berate die Naturschutzorganisation Besitzerinnen und Besitzer von landwirtschaftlichen Grundstücken ab 1’000 Quadratmetern, wie sie gemeinsam mit dem Pächter oder der Pächterin die Naturvielfalt auf ihrem Land fördern könnten. Dabei arbeitet Pro Natura laut Mitteilung eng mit erfahrenen Landwirtschaftsexperten zusammen. Ein besonderes Augenmerk liege darauf, dass die neuen biodiversitätsfreundlicheren Pachtverträge im Einvernehmen mit den Bewirtschaftenden des Landes ausgehandelt würden.
Das seit März laufende Projekt bringe auch schon erste Erfolge, schreibt Pro Natura weiter. Im Kanton Aargau habe eine Erbengemeinschaft mit 4 Hektaren Ackerland ihren Pachtvertrag so ausgestalten können, dass auf 20 Prozent der Fläche eine blumenreiche Brache angelegt und die Ackerkulturen in Zukunft pestizidfrei bewirtschaftet würden. Solche Beispiele zeigten, dass das Projekt auf dem richtigen Weg sei, um wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel und andere wildlebende Tiere zu fördern.