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Bio-Ackerbauern pilgerten nach Münsingen
13.06.2019 – (lid.ch) – Der 7. Bio-Ackerbautag bot erneut eine Plattform für den Austausch zwischen Praxis, Markt, Beratung und Forschung. Rund 1‘800 Personen haben sich auf dem Gelände der Bioschwand in Münsingen BE über Anbautechnik, neue Sorten und die Marktentwicklung im Ackerbau informiert.
Die ungebremst steigende Nachfrage nach Schweizer Bioprodukten lockt viele Landwirtinnen und Landwirte, auf Bio umzusteigen. Aber auch für erfahrene Bio-Landwirte bietet der Bio-Ackertag eine geeignete Plattform zum Austausch. Um Erfahrungen zu teilen und gemeinsam vorwärts gerichtete Produktions- und Vermarktungssysteme zu kreieren luden das Inforama, Fibl, Sativa Rheinau AG und Bio Suisse Interessierte am 13. Juni nach Münsingen ein.
Glückliche Organisatoren
OK-Präsident Simon Jöhr vom Inforama gab sich gemäss Medienmitteilung von Bio Suisse zufrieden: "Dass sogar Landwirte und Landwirtschaftsvertreter aus dem europäischen Raum den Bio-Ackerbautag besucht haben, ehrt uns", so der OK-Präsident und fügt an, "es macht mich glücklich, dass sich insgesamt so viele für eine dynamische und zukunftsweisende Landwirtschaft interessieren."
Auf den Feldern der Bioschwand und Sigis Biohof hielten Fachpersonen Vorträge über Nischenkulturen, Vertragslandwirtschaft, Blühstreifen, Permakulturen, regenerative Landwirtschaft und zahlreiche andere Themen. Sie informierten über neuste Studienerkenntnisse und beantworteten anschliessend Fragen von Praktikerinnen und Praktikern.
Homöopathie im Pflanzenbau
Beat Breisig, Agronomie-Student an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL, stellte seinen Feldversuch zu Homöopathie im Kartoffelbau vor. Auf einer Versuchsparzelle soll die Wirkung von drei verschiedenen Globuli auf Wachstum, Gesundheit, Ertrag und Qualität der Kartoffeln getestet werden. Aussagen zu den Ergebnissen und Empfehlungen für den Einsatz von homöopathischen Präparaten kann Breisig allerdings nicht vor der Ernte machen, die er im August oder September erwartet.
Cornel Stutz, Agronom bei Agroscope, macht auf privater Basis gerne Versuche zu Homöopathie im Pflanzenbau. "Bei Menschen und Tieren ist die Homöopathie etabliert. Warum soll sie nicht auch bei Pflanzen nützen?", fragte er sich, als er für seine Zwiebeln im privaten "Pflanzblätz" keinen anderen Ausweg mehr sah. Der grosse Erfolg motivierte ihn, dranzubleiben und Versuche in anderen Kulturen zu starten.
"Das Schwierige bei der Behandlung von Pflanzen ist, dass es häufig zu spät ist, wenn Symptome sichtbar werden." Darum sei es besser, vorbeugend Globuli einsetzen. Dies könne ein Aconitum C200 bei einem bevorstehenden Kälteeinbruch oder ein Silicea C200 als Stärkung im Frühsommer sein. "Die Pflanze soll gestärkt werden. Sie nimmt sich was sie braucht, so macht es auch nichts aus, wenn man das falsche Präparat einsetzt oder wenn der Kälteeinbruch dann doch nicht eintritt", beruhigte Cornel Stutz die Anwesenden.