Hauptinhalt
Besorgte Schweizer Weinbranche
07.05.2021 – (lid.ch) – Zwar ist der Marktanteil der Schweizer Weine im letzten Jahr trotz eines allgemeinen Konsumrückgangs, der vor allem der Coronaviruspandemie geschuldet ist, erneut gestiegen. Aktuell geht es dem Schweizer Wein trotzdem nur durchzogen, sagen Schweizer Weinbranchenverbände.
Kategorien: Corona Rebbau Wein

Konsumentinnen und Konsumenten kaufen immer öfter Schweizer Weine – der Schweizer Weinsektor legte 2020 zum vierten Jahr in Folge an Marktanteilen zu. Beim erneut leichten Konsumanstieg von rund 344’700 Liter mehr Schweizer Wein spielten allerdings auch die vom Bund angeordneten Schutzmassnahmen gegen das Coronavirus eine Rolle, sagt Jürg Bachofner, Geschäftsführer des Branchenverbandes Deutschschweizer Wein: «Mit der besonderen Situation sowie den teilweise geschlossenen Grenzen hat eine Rückbesinnung auf einheimische Produkte stattgefunden und das hat tatsächlich eine leichte Markanteilverschiebung zugunsten des Schweizer Weins hervorgebracht.»
Trotzdem beobachte man die Situation weiterhin sehr besorgt, gibt Hélène Noirjean, Direktorin des Schweizerischen Weinbauernverbands zu bedenken: «Die wirtschaftliche Situation der Schweizer Weinbranche verschlechtert sich im aktuellen Kontext und die ernste Situation erfordert eine stärkere Unterstützung und Anerkennung seitens der Verbraucher und der Behörden.» Die aktuelle Situation führe auch dazu, dass Schweizer Weine in Zeiten niedriger Ernten Marktanteile verlieren würden, was den Markt verenge und den Preisdruck erhöhe.
Weiter belaste der Wettbewerb den Schweizer Weinbau stark. Und zwar nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland, sagt Jürg Bachofner. «Es ist unglaublich, dass unsere vielen Schweizer Weintrouvaillen im Ausland kaum bekannt sind – der Anteil Schweizer Wein, der im Ausland getrunken wird macht keine 1 Prozent der Ernte aus», erklärt er. Momentan exportiere denn auch nur jeder fünfzigste Winzer Wein ins Ausland. Hier stehe die Promotion für Schweizer Wein darum vor einer Herkulesaufgabe.
Den ganzen Artikel lesen Sie im aktuellen Mediendienst.