Bäuerinnen und Bauern

11.1. Vorinformieren statt überrumpeln

Nächtliche Erntearbeit, Gülleduft in der Luft, das Projekt neuer Hühner- oder Schweinestall – das kann Ärger mit der nicht-landwirtschaftlichen Nachbarschaft geben. Der lässt sich wohl nie ganz aus der Welt schaffen. Aber wenn du Nachbarn frühzeitig informierst, die von deinen Aktivitäten betroffen sind, hast du gute Chancen, Konfliktpotenzial zu mindern. Lieber aktiv kommunizieren, statt auf Klagen und Angriffe reagieren zu müssen.

Chat-Gruppe bilden
Erstelle eine Facebook- oder Whatsapp-Gruppe, in der du jeweils besondere Aktivitäten mitteilst. Da kannst du nicht nur Schwieriges melden, sondern auch, wenn im Stall ein Fohlen oder Kälbchen zu sehen ist oder wenn du deine ersten Erdbeeren im Hofladen anbietest. Das schafft Goodwill und Sympathie. Zum Start der Gruppe verteilst du einen Infozettel mit dem Anmelde-Link in alle Briefkästen im Einzugsgebiet.

Aktivitäten per Plakat ankündigen und begründen
Stadtgärtnereien kündigen jeweils das Fällen von Bäumen ein bis zwei Wochen vor der Aktion mit Schildern oder Plakaten an, damit sie nicht von bösen Mails erzürnter Baumfreundinnen und –freunde überschwemmt werden. Da begründen sie jeweils die Aktion auch. Warum auch nicht beim Spazierweg auf deinem Betrieb ein Schild hinstellen, bevor du die Hecke schneidest, wenn du die Rinder auf der Winterwiese auslüftest, wenn das Güllen angesagt ist?

Das Bauprojekt lieber früh ankündigen als spät ändern müssen
Hast du ein Bauprojekt, lädst du potenzielle Einsprecher am besten frühzeitig zu einem Apéro auf den Hof ein, teilst deine Pläne mit und bringst in Erfahrung, wer welche Ängste und Bedenken hat. Das erspart dir möglicherweise Einsprache-Runden und späte Projektänderungen. Du kannst Vorbehalte entkräften, falsche Vorstellungen richtigstellen oder dein Projekt in einer frühen Phase auf Nachbarschaftsbedürfnisse ausrichten.